Silizium (Si), oft in Form von Silikaten, ist kein essenzieller Nährstoff für Cannabispflanzen, spielt aber eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Wachstum, Widerstandskraft und allgemeiner Pflanzengesundheit.
Genaue Funktion von Silikaten bei Cannabispflanzen näher erklärt:
1. Stärkung der Zellwände
Silizium lagert sich in Form von Silikat an Zellwänden an, was sie dicker und stabiler macht. Dies führt zu einer erhöhten mechanischen Festigkeit der Pflanze und verbessert die Standfestigkeit, wodurch die Pflanzen weniger anfällig für Lagerungsschäden oder starkes Wachstum werden.
2. Schutz vor biotischem Stress
Die verstärkten Zellwände wirken wie eine physische Barriere gegen pathogene Pilze, Bakterien und Insekten. Silizium fördert die Bildung von Abwehrstoffen, wie z. B. Phenolen und Lignin, die die Pflanze zusätzlich vor Schädlingen und Krankheiten schützen.
3. Schutz vor abiotischem Stress
- Hitzestress: Silizium verbessert die Regulierung des Wasserhaushalts in der Pflanze, indem es die Effizienz der Transpiration und die Schließbewegung der Spaltöffnungen optimiert.
- Trockenstress: Es erhöht die Wasserhaltekapazität im Gewebe und macht die Pflanze resistenter gegen Trockenheit. - Salzstress: Silizium reduziert die Aufnahme von Natrium und Chlorid in salzhaltigen Böden und schützt die Pflanze vor toxischen Effekten.
4. Verbesserung der Nährstoffaufnahme
Silizium hilft, die Aufnahme wichtiger Makro- und Mikronährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Mangan zu verbessern. Es fördert die Nährstoffmobilisierung im Boden und wirkt gleichzeitig toxischen Elementen wie Aluminium entgegen.
5. Ertragssteigerung
Durch die verbesserte Zellstruktur und die Stressresistenz wächst die Pflanze gesünder, was zu größeren Blüten und einem höheren Ertrag führt. Die Blüten können auch fester und kompakter werden, was für kommerzielle Zwecke vorteilhaft ist.
6. Verbesserung der Photosynthese
Silizium optimiert die Blattstellung und -ausrichtung, was zu einer besseren Lichtaufnahme führt. Die verbesserte Transpiration hilft, überschüssige Wärme abzuleiten, was besonders bei intensiverer Beleuchtung in Indoor-Setups von Vorteil ist.
Siliciumbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:
Eine verständliche Erklärung
Silizium (Si) ist ein sekundärer Nährstoff, der zwar nicht als essenziell gilt, aber viele Vorteile für Cannabispflanzen bietet. Es stärkt die Zellwände, verbessert die Stressresistenz und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Keimlingsphase
- Empfohlene Silizium-Konzentration: 20 – 40 ppm
- Grund: In der Keimlingsphase ist der Siliziumbedarf gering. Es dient vor allem dazu, die jungen Zellen zu stärken und die Pflanzen vor Stress durch Umwelteinflüsse (z. B. Licht und Temperatur) zu schützen.
Tipp:
- Verwende Silizium in sehr geringer Dosis.
- Nutze Produkte wie Kaliumpolysilikat, die leicht absorbierbar sind.
- Achte darauf, die Lösung nicht zu stark zu konzentrieren, um Salzstress zu vermeiden.
Vegetative Phase
- Empfohlene Silizium-Konzentration: 50 – 80 ppm
- Grund: In dieser Phase wachsen die Pflanzen schnell und bilden viele neue Zellen. Silizium stärkt die Zellwände, verbessert die Standfestigkeit und erhöht die Toleranz gegenüber abiotischem Stress (Hitze, Trockenheit).
Tipp:
- Füge Silizium zur Nährlösung hinzu, aber immer vor den Hauptnährstoffen (z. B. Stickstoff, Phosphor). - Silizium kann den pH-Wert erhöhen. Überprüfe und justiere den pH-Wert nach der Zugabe (optimal: 5,8 – 6,5).
- Verwende chelatisierte Siliziumquellen, wenn du mit Hydrokulturen arbeitest.
Blütephase
- Empfohlene Silizium-Konzentration: 60 – 100 ppm
- Grund: In der Blütephase hilft Silizium, die Stabilität der Pflanze zu gewährleisten, insbesondere durch stärkere Stängel, die schwere Blüten tragen können. Es unterstützt auch die Abwehrmechanismen gegen Schimmel (z. B. Botrytis).
Tipp:
- Reduziere die Dosis etwas, je näher du der Ernte kommst, da Silizium in Konzentrationen die Aufnahme anderer Nährstoffe beeinträchtigen kann.
- In erdlosen Systemen wie Kokos oder Hydroponik ist eine regelmäßige Siliziumzufuhr wichtiger, da solche Substrate weniger Silizium enthalten.
Flush-Phase (Spülphase)
- Empfohlene Silizium-Konzentration: 10 – 20 ppm (optional)
- Grund: Während der Spülphase (Flush) ist der Hauptzweck, überschüssige Nährstoffe auszuwaschen. Silizium wird in dieser Phase meist nicht mehr benötigt, kann aber in minimalen Mengen helfen, die Zellwände stabil zu halten.
Tipp:
- Viele Grower verzichten während der Flush-Phase ganz auf Silizium.
- Wenn Silizium verwendet wird, wähle eine sehr niedrige Konzentration, um Salzansammlungen zu vermeiden.
- Stelle sicher, dass der pH-Wert weiterhin im optimalen Bereich bleibt.
Zusätzliche Hinweise und Tipps:
- Substrat beachten: In Erde ist meist genug Silizium enthalten. In Kokos und Hydroponik solltest du es separat zuführen.
- Überdosierung vermeiden: Hohe Siliziumwerte können die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Phosphor beeinträchtigen.
- Siliziumquellen: Kaliumpolysilikat (z. B. in "Silica Blast"). Kieselsäure (am besten für Hydroponik). Diatomeenerde oder Silikagel (organische Quellen für Erde).
- pH-Wert überwachen: Silizium hebt den pH-Wert. Überprüfe die Nährlösung regelmäßig.
Phasen eines Silicium Mangels bei Cannabispflanzen:
Symptome, Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen
Ein Siliziummangel bei Cannabispflanzen ist selten, da Silizium in vielen Böden und Substraten reichlich vorhanden ist. Ein Mangel kann jedoch unter bestimmten Bedingungen auftreten, etwa bei hydroponischen Systemen oder in inerten Substraten ohne ausreichende Nährstoffergänzung.
Frühe Phase des Siliziummangels
Symptome:
- Weiche und dünne Stängel, die sich leicht biegen.
- Langsameres Wachstum junger Triebe und Blätter.
- Erste Anzeichen von physischem Stress, z. B. Hängen der Blätter bei leichten Belastungen (Wind, Gewicht der Pflanze).
Auswirkungen:
- Die Pflanze wird anfälliger für äußere Einflüsse wie starken Wind oder mechanische Belastungen.
- Zellwände sind schwächer, was die Struktur der Pflanze beeinträchtigt.
Mittlere Phase des Siliziummangels
Symptome:
- Stängel und Blätter werden zunehmend schwach und anfällig für Bruch.
- Die Blätter entwickeln möglicherweise gelbliche oder durchscheinende Bereiche.
- Geringe Resistenz gegen Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Mehltau.
- Die Pflanze zeigt Anzeichen von Trockenstress, auch wenn ausreichend Wasser verfügbar ist.
Auswirkungen:
- Die Pflanze investiert mehr Energie in die Reparatur beschädigter Strukturen, was das Wachstum verlangsamt.
- Höheres Risiko für Pilzinfektionen durch geschwächte Abwehrmechanismen.
- Insgesamt reduzierte Gesundheit und Vitalität der Pflanze.
Späte Phase des Siliziummangels
Symptome:
- Schwere strukturelle Schäden: Die Pflanze kann ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen, was zu Umfallen oder Knicken führt.
- Totalausfall der Widerstandskraft gegen Schädlinge und Krankheiten. - Deformation und Nekrose von Blättern und Stängeln.
- Stark verminderte Blütenbildung und Ertragsverluste.
Auswirkungen:
- Die Pflanze erleidet massiven Stress, was zu einem starken Rückgang der Erträge führt.
- Erntequalität und -quantität werden drastisch reduziert.
- Langfristige Schäden am Wachstum, besonders wenn der Mangel in der frühen Blütephase auftritt.
Phasen eines Silicium Überschusses bei Cannabispflanzen:
Symptome, Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen
Ein Siliziumüberschuss bei Cannabispflanzen ist selten, da die Pflanze überschüssiges Silizium in der Regel speichert oder ausscheidet. Dennoch kann ein Überschuss in extremen Fällen auftreten, insbesondere wenn übermäßig siliziumreiche Dünger in hydroponischen Systemen oder Substraten verwendet werden.
Frühe Phase des Siliziumüberschusses
Symptome:
- Chlorose (Gelbfärbung): Leichte Vergilbung der Blätter, besonders zwischen den Blattadern.
- Blattspitzenveränderungen: Verbrannte oder verfärbte Blattspitzen.
- Wachstumsprobleme: Verlangsamtes Wachstum, besonders bei neuen Trieben.
Auswirkungen:
- Eingeschränkte Aufnahme anderer Nährstoffe wie Phosphor, Kalium oder Magnesium.
- Erste Anzeichen von Stress bei der Pflanze, etwa reduzierte Photosynthese Leistung.
Mittlere Phase des Siliziumüberschusses
Symptome:
- Verstärkte Chlorose: Gelbe Blätter werden zunehmend nekrotisch (braune oder schwarze Flecken).
- Blattverformungen: Blätter wirken steif, spröde oder deformiert.
- Starke Verfärbungen: Stängel und Blätter können eine ungewöhnliche Färbung entwickeln, wie Dunkelgrün oder Grau.
- Anzeichen von Salzstress: Weißliche Ablagerungen oder Krustenbildung an der Substratoberfläche.
Auswirkungen:
- Blockade der Nährstoffaufnahme: Besonders bei Phosphor und Magnesium, was sekundäre Mangelerscheinungen hervorruft.
- Reduzierte Vitalität: Wachstumshemmung und geschwächte Struktur der Pflanze.
Späte Phase des Siliziumüberschusses
Symptome:
- Nekrose und Blattverlust: Schwere Schäden an den Blättern führen zu deren Abfallen.
- Wachstumsstopp: Die Pflanze stellt das Wachstum nahezu vollständig ein.
- Blütenprobleme: Reduzierte oder deformierte Blütenbildung; Blüten können trocken und spröde wirken.
- Bodenprobleme: Anhaltender Siliziumüberschuss im Substrat führt zu langfristiger Nährstoffblockade.
Auswirkungen:
- Massive Ertragseinbußen: Die Pflanze verliert ihre Fähigkeit, Energie für die Blütenbildung bereitzustellen.
- Bodendegradation: Übermäßige Siliziumansammlung im Boden kann zukünftige Kulturen beeinträchtigen.
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