Was ist Silizium? (Silikate)
- Alex Seidel
- 6. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. März
Silizium (Si) ist kein essenzieller Nährstoff für Cannabispflanzen, aber seine positiven Effekte auf Wachstum, Widerstandskraft und allgemeine Pflanzengesundheit sind gut dokumentiert. In Form von Silikaten trägt Silizium zur Stabilität der Zellwände bei, erhöht die Stressresistenz und fördert die Aufnahme essenzieller Nährstoffe.
Ohne eine ausreichende Versorgung mit Silizium kann die Pflanze anfälliger für Stress, Krankheiten und physische Schäden sein, was letztlich das Wachstum und den Ertrag negativ beeinflussen kann.
Genaue Funktion von Silikaten bei Cannabispflanzen näher erklärt:
1. Stärkung der Zellwände
Silizium lagert sich als Silikat an den Zellwänden an, was diese dicker und stabiler macht.
Dies verbessert die Standfestigkeit und verringert die Anfälligkeit für mechanische Schäden.
2. Schutz vor biotischem Stress
Verstärkte Zellwände wirken als physische Barriere gegen pathogene Pilze, Bakterien und Insekten.
Fördert die Bildung von Abwehrstoffen wie Phenolen und Lignin zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten.
3. Schutz vor abiotischem Stress
Hitzestress: Regulierung des Wasserhaushalts durch optimierte Transpiration.
Trockenstress: Erhöhte Wasserhaltekapazität im Gewebe.
Salzstress: Reduzierung der Aufnahme von Natrium und Chlorid.
4. Verbesserung der Nährstoffaufnahme
Fördert die Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Mangan und wirkt toxischen Elementen wie Aluminium entgegen.
5. Ertragssteigerung
Stärkere Zellstruktur und Stressresistenz führen zu gesünderen Pflanzen, kompakteren Blüten und höheren Erträgen.
6. Verbesserung der Photosynthese
Optimierte Blattstellung und -ausrichtung verbessern die Lichtaufnahme und unterstützen die Wärmeableitung in Indoor-Setups.
Siliziumbedarf von Cannabispflanzen
Während des Lebenszyklus:
Keimlingsphase
Empfohlene Konzentration: 20–40 ppm
Zweck: Stärkung der jungen Zellen und Schutz vor Umwelteinflüssen.
Tipp:
- Silizium in geringer Dosis verwenden.
- Kaliumpolysilikat als leicht absorbierbare Quelle nutzen.
- Konzentration niedrig halten, um Salzstress zu vermeiden.
Wachstumsphase
Empfohlene Konzentration: 50–80 ppm
Zweck: Zellwandstärkung, verbesserte Standfestigkeit und erhöhte Stresstoleranz.
Tipp:
- Silizium vor den Hauptnährstoffen in die Lösung geben.
- pH-Wert kontrollieren (optimal: 5,8–6,5).
- Chelatisierte Siliziumquellen für Hydrokulturen verwenden.
Blütephase
Empfohlene Konzentration: 60–100 ppm
Zweck: Stabilität für schwere Blüten, Schutz vor Schimmel.
Tipp:
- Siliziumdosis zur Ernte hin reduzieren.
- In Kokos oder Hydroponik regelmäßige Siliziumzufuhr sicherstellen.
Spülphase
Empfohlene Konzentration: 10–20 ppm (optional)
Zweck: Minimale Unterstützung der Zellwände.
Tipp:
- Viele Grower verzichten ganz auf Silizium in dieser Phase.
- Bei Verwendung nur in sehr niedriger Konzentration.
Zusammenfassung in PPM
Indem du die Siliziumkonzentrationen gezielt anpasst, kannst du das Wachstum, die Widerstandsfähigkeit und den Ertrag deiner Pflanzen optimieren.
Lebensphase | Silizium-Bedarf | Empfohlene PPM |
Keimlingsphase | Gering | 20 - 40 |
Vegetative Phase | Mittel bis Hoch | 50 - 80 |
Frühe Blütephase | Hoch | 60 - 100 |
Späte Blütephase | Mittel bis Niedrig | 60 - 100 |
Flush-Phase | Sehr niedrig bis optional | 10 - 20 |
Mit einer gezielten Siliziumversorgung kannst du die strukturelle Integrität deiner Pflanzen verbessern, ihre Stressresistenz erhöhen und den Ertrag maximieren.
Siliziummangel:
Symptome und Auswirkungen
Frühe Phase
Symptome:
Weiche, dünne Stängel.
Langsames Wachstum junger Triebe.
Erste Anzeichen von Stress (z. B. hängende Blätter).
Auswirkungen:
Höhere Anfälligkeit für mechanische Belastungen.
Schwächere Zellstruktur.
Mittlere Phase
Symptome:
Schwache Stängel und Blätter.
Gelbliche oder durchscheinende Blattbereiche.
Anfälligkeit für Schädlinge.
Auswirkungen:
Verlangsamtes Wachstum.
Höheres Risiko für Pilzinfektionen.
Späte Phase
Symptome:
Schwere strukturelle Schäden.
Totalausfall der Resistenz.
Reduzierte Blütenbildung.
Auswirkungen:
Massive Ertragsverluste.
Langfristige Wachstumsprobleme.
Siliziumüberschuss:
Symptome und Auswirkungen
Frühe Phase
Symptome:
Leichte Gelbfärbung der Blätter.
Verbrannte Blattspitzen.
Wachstumsprobleme bei neuen Trieben.
Auswirkungen:
Eingeschränkte Nährstoffaufnahme.
Reduzierte Photosyntheseleistung.
Mittlere Phase
Symptome:
Verstärkte Chlorose.
Versteifte, deformierte Blätter.
Weißliche Ablagerungen auf der Substratoberfläche.
Auswirkungen:
Nährstoffblockaden, besonders bei Phosphor und Magnesium.
Verminderte Vitalität und Wachstum.
Späte Phase
Symptome:
Nekrose und Blattverlust.
Wachstumsstopp.
Trockene, spröde Blüten.
Auswirkungen:
Starker Rückgang der Erträge.
Langfristige Bodendegradation.
Wichtige Hinweise
Substrat beachten: Erde enthält meist genug Silizium, während Kokos und Hydroponik eine zusätzliche Zufuhr benötigen.
Überdosierung vermeiden: Zu viel Silizium kann die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Phosphor hemmen.
Siliziumquellen:
Kaliumpolysilikat (z. B. "Silica Blast").
Kieselsäure (für Hydroponik geeignet).
Diatomeenerde oder Silikagel (organische Quellen für Erde).
pH-Wert überwachen: Silizium hebt den pH-Wert an – regelmäßige Kontrolle ist wichtig.
Fazit
Silizium ist zwar kein essenzieller Nährstoff, aber seine positiven Effekte auf die Pflanzengesundheit, Stressresistenz und Ertragssteigerung sind unbestritten. Eine gezielte Siliziumzufuhr kann Cannabispflanzen widerstandsfähiger gegenüber biotischem und abiotischem Stress machen, die Nährstoffaufnahme verbessern und letztlich zu einer höheren Qualität und Quantität der Ernte beitragen.
Besonders in Hydrokulturen und Kokossubstraten ist eine ergänzende Siliziumdüngung sinnvoll. Ein ausgewogenes Management stellt sicher, dass die Pflanze von den Vorteilen profitiert, ohne dass es zu Nährstoffblockaden kommt.
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