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Mikro - Nährstoffe: Zink (Zn)

Aktualisiert: 31. März

Zink (Zn) gehört zu den lebenswichtigen Spurenelementen für Cannabispflanzen und ist an zahlreichen physiologischen und biochemischen Prozessen beteiligt. Obwohl die Pflanze nur geringe Mengen dieses Mikronährstoffs benötigt, ist seine Bedeutung für das Wachstum und die Vitalität enorm. Zink reguliert die Aktivität verschiedener Enzyme, unterstützt die Synthese essenzieller Pflanzenhormone und spielt eine entscheidende Rolle in der Proteinsynthese sowie im Kohlenhydratstoffwechsel. Zudem trägt es zur Stressresistenz bei, indem es die Pflanze widerstandsfähiger gegen Umweltfaktoren macht. Eine ausgewogene Zinkversorgung ist daher unerlässlich, um das harmonische Zusammenspiel aller Nährstoffe zu gewährleisten und eine gesunde Entwicklung der Pflanze sicherzustellen.



Genaue Funktion von Zink näher erklärt:



1. Regulation der Enzymaktivität

Zink fungiert als essenzieller Cofaktor für zahlreiche Enzyme, die an grundlegenden Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Dazu gehören unter anderem die Proteinbiosynthese, die Photosynthese sowie der Kohlenhydratstoffwechsel. Ohne eine ausreichende Zinkversorgung verlieren diese Enzyme ihre Funktionalität, was das Wachstum der Pflanze erheblich beeinträchtigen kann.

2. Synthese von Wachstumsregulatoren (Auxinen)

Zink spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion von Auxinen – einer bedeutenden Gruppe pflanzlicher Wachstumshormone. Diese Hormone fördern die Zellstreckung und -teilung und sind essenziell für eine gesunde Wurzelentwicklung sowie für das Längenwachstum von Stängeln.

3. Unterstützung der Photosynthese

Indirekt trägt Zink zur Bildung von Chlorophyll bei, indem es Enzyme aktiviert, die an der Synthese dieses wichtigen Pigments beteiligt sind. Eine ausreichende Versorgung mit Zink gewährleistet somit eine effiziente Lichtaufnahme und Energieumwandlung.

4. Stabilisierung der Zellmembranen

Durch seine antioxidativen Eigenschaften schützt Zink die Zellmembranen vor oxidativen Schäden, die durch freie Radikale entstehen. Zudem fördert es die Aktivität von Superoxiddismutase (SOD), einem Enzym, das reaktive Sauerstoffspezies (ROS) neutralisiert.

5. Einfluss auf die Blütenbildung

Die Regulation der Blütenentwicklung wird maßgeblich von Zink beeinflusst. Ein Mangel kann zu verzögerter oder unvollständiger Blütenbildung führen, was sich negativ auf Ertrag und Qualität auswirkt.

6. Förderung der DNA- und RNA-Synthese

Zink stabilisiert Nukleinsäuren und trägt zur Synthese von DNA und RNA bei. Diese Funktion ist essenziell für Zellteilung und Zellwachstum, insbesondere in Phasen intensiver Entwicklung.

7. Erhöhung der Stressresistenz

Zink verbessert die Fähigkeit der Pflanze, auf Umweltstress zu reagieren. Es spielt eine Schlüsselrolle beim Schutz vor oxidativem Stress und hilft der Pflanze, sich an extreme Bedingungen wie Dürre oder starke UV-Strahlung anzupassen.





Zinkbedarf von Cannabispflanzen

Während des Lebenszyklus: 


Cannabispflanzen benötigen Zink (Zn) in geringen Mengen, aber es ist ein entscheidender Mikronährstoff für ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Im Folgenden erkläre ich dir, wie sich der Zinkbedarf im Lebenszyklus der Cannabispflanze verändert.  

Keimlingsphase

  • Empfohlene Zinkkonzentration: 0,05 – 0,1 ppm

  • Funktion: Fördert Zellteilung, Wurzelbildung und die Entwicklung der Keimblätter.

    • Tipp:  Ein mildes Nährstoffgemisch verwenden, da empfindliche Keimlinge durch Überdüngung geschädigt werden können.

Wachstumsphase

  • Empfohlene Zinkkonzentration: 0,1 – 0,3 ppm

  • Funktion: Unterstützt schnelles Wachstum, Chlorophyllproduktion und gesunde Blattentwicklung.

    • Tipp:  Stabilisierung des pH-Werts zur Sicherstellung einer optimalen Zinkaufnahme.

Blütephase

  • Empfohlene Zinkkonzentration: 0,3 – 0,5 ppm

  • Funktion: Essenziell für die Bildung von Blütenstrukturen. Ein Mangel kann Blütenwachstum und Ertrag negativ beeinflussen.

    • Tipp:  Regelmäßige Kontrolle der Nährstofflösung zur Vermeidung von Toxizität oder Nährstoffblockaden.

Spülphase

  • Empfohlene Zinkkonzentration: 0 ppm

  • Funktion: In dieser Phase werden überschüssige Nährstoffe eliminiert, um die Reinheit des Endprodukts zu gewährleisten.

    • Tipp:  Spülung mit pH-korrigiertem Wasser zur Entfernung von Salzablagerungen.



Zusammenfassung in PPM

Eine gezielte Zinkversorgung ist entscheidend für die Photosynthese, das Wachstum und die Blütenbildung. Achte darauf, den pH-Wert zu kontrollieren und eine ausgewogene Zinkzufuhr sicherzustellen.

Lebensphase

Zink-Bedarf

Empfohlene PPM

Keimlingsphase

Sehr gering

0,05 - 0,1

Vegetative Phase

Gering bis moderat

0,1 - 0,3

Blütephase

Moderat bis erhöht

0,3 - 0,5

Flush-Phase

Nicht erforderlich

0


Optimierung des Zinkhaushalts

  • pH-Wert-Kontrolle:  Ein zu niedriger pH-Wert kann zu toxischen Zinkkonzentrationen führen, während ein zu hoher pH-Wert Zink unlöslich macht und einen Mangel verursachen kann.

  • Ausgewogene Nährstoffversorgung:  Hochwertige Düngemittel mit chelatiertem Zink (z. B. EDTA-Zink) erleichtern die Aufnahme.

  • Blattdüngung:  Eine Lösung mit 0,1 – 0,2 % Zinksulfat kann akuten Zinkmangel effizient ausgleichen.

  • Vermeidung von Überdüngung:  Hohe Zinkkonzentrationen sind toxisch und können die Aufnahme anderer essenzieller Nährstoffe (z. B. Eisen) blockieren.

  • Regelmäßige Spülung in Hydroponik-Systemen:  Um eine Anreicherung von Mikronährstoffen zu vermeiden, sollte die Nährstofflösung regelmäßig erneuert werden.

  • Organische Zinkquellen: 

    Komposttee und Algenextrakte sind natürliche, nachhaltige Zinklieferanten.



Zinkmangel:

Symptome und Auswirkungen  


Ein Mangel an Zink kann erhebliche Auswirkungen auf das Wachstum und die Blütenqualität der Pflanze haben.

Frühe Phase des Zinkmangels

  • Symptome:  Blassgrüne Blätter, gestauchter Wuchs, deformierte Blattform.

  • Auswirkungen:  Wachstumsverzögerung, beeinträchtigte Photosynthese.

Fortschreitende Phase des Zinkmangels

  • Symptome:  Starke Chlorose, nekrotische Flecken, deformierte Blätter.

  • Auswirkungen:  Eingeschränkte Blütenbildung, erhöhte Krankheitsanfälligkeit.

Späte Phase des Zinkmangels

  • Symptome:  Absterben von Trieben, Wachstumsstillstand, Blattverlust.

  • Auswirkungen:  Erhebliche Ertragsverluste, langfristige Pflanzenschäden.




Zinküberschuss:

Symptome und Auswirkungen  

Ein Überschuss an Zink kann ebenso schädlich sein wie ein Mangel, da er die Aufnahme anderer essenzieller Nährstoffe beeinträchtigt.

Frühe Phase des Zinküberschusses

  • Symptome:  Dunkelgrüne Blätter mit metallischem Schimmer, beeinträchtigte Eisenaufnahme.

  • Auswirkungen:  Erste Nährstoffblockaden, Wurzelschäden.


Fortgeschrittene Phase des Zinküberschusses

  • Symptome:  Ausgeprägte Chlorose, Nekrosen, Blattdeformationen.

  • Auswirkungen:  Mangel an Eisen, Mangan und Phosphor, geschwächtes Wurzelsystem.

Späte Phase des Zinküberschusses

  • Symptome:  Absterben von Pflanzenteilen, Totalausfall des Wachstums, starker Laubverlust.

  • Auswirkungen:  Irreparable Schäden, massiver Ertragsverlust, potenzielles Absterben der Pflanze.




Fazit

Zink ist ein essenzieller Mikronährstoff, der eine entscheidende Rolle für das Wachstum, die Blütenbildung und die allgemeine Widerstandsfähigkeit von Cannabispflanzen spielt. Obwohl der Zinkbedarf vergleichsweise gering ist, hat dieser Nährstoff einen großen Einfluss auf zahlreiche Stoffwechselprozesse, darunter die Enzymaktivierung, die Zellteilung und die Hormonproduktion.

Eine ausgewogene Zinkversorgung, abgestimmt auf die jeweilige Lebensphase der Pflanze, ist daher unerlässlich, um Mangelerscheinungen oder toxische Überdosierungen zu vermeiden. Ein präzises Nährstoffmanagement sowie die Kontrolle des pH-Werts sorgen dafür, dass Zink in der richtigen Menge verfügbar ist und mit anderen Nährstoffen harmonisch zusammenwirkt. Wer auf eine optimale Zinkzufuhr achtet, schafft die besten Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung, kräftiges Wachstum und eine qualitativ hochwertige Ernte.


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