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Mikro - Nährstoffe: Zink (Zn)

Kenneth Büchner

Zink (Zn) ist ein essenzielles Mikronährstoff für Cannabis und spielt eine wichtige Rolle in zahlreichen physiologischen und biochemischen Prozessen. Obwohl Zink in geringen Mengen benötigt wird, ist es unerlässlich für die Gesundheit und das Wachstum der Pflanze. 



Genaue Funktion von Zink näher erklärt:



 1. Regulation der Enzymaktivität


Zink ist ein Cofaktor für viele Enzyme, die an essenziellen Stoffwechselprozessen beteiligt sind, wie z.B der Proteinbiosynthese, der Photosynthese oder dem Kohlenhydratstoffwechsel. Ohne Zink funktionieren diese Enzyme nicht effizient, was das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze beeinträchtigt. 



 2. Synthese von Wachstumsregulatoren (Auxinen)


Zink ist entscheidend für die Produktion von Auxinen, einer Gruppe von Wachstumshormonen. Auxine fördern die Zellstreckung und Zellteilung. Sie sind besonders wichtig für die Wurzelentwicklung und das Streckungswachstum von Stängeln. 



3. Unterstützung der Photosynthese


Zink fördert indirekt die Bildung von Chlorophyll, indem es an der Aktivierung von Enzymen beteiligt ist, die für die Chlorophyllproduktion notwendig sind. 



4. Stabilisierung von Zellmembranen


Zink schützt Zellmembranen vor oxidativen Schäden durch freie Radikale. Es unterstützt antioxidative Enzyme wie Superoxiddismutase (SOD), die reaktive Sauerstoffspezies (ROS) neutralisieren. 



5. Beeinflussung der Blütenbildung


Zink spielt eine Rolle in der Regulation der Blütenentwicklung. Ein Mangel kann zum Beispiel verzögerte oder reduzierte Blütenbildung verursachen und die Qualität der Blüten beeinträchtigen. 



6. Förderung der DNA- und RNA-Synthese


Zink ist an der Stabilität und Funktion von Nukleinsäuren beteiligt. Es stabilisiert DNA und RNA, was wichtig für die Zellteilung und das Zellwachstum ist. 



7. Stressresistenz


Zink hilft der Pflanze, besser mit Umweltstress umzugehen. Es hilft zum Schutz vor oxidativem Stress und unterstützt bei der Anpassung an extreme Bedingungen wie Dürre oder hohe UV-Strahlung. 




Zinkbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:

Eine verständliche Erklärung 


Cannabispflanzen benötigen Zink (Zn) in geringen Mengen, aber es ist ein entscheidender Mikronährstoff für ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Im Folgenden erkläre ich dir, wie sich der Zinkbedarf im Lebenszyklus der Cannabispflanze verändert.  



Keimlingsphase  


- Empfohlene Zinkkonzentration: 0,05 – 0,1 ppm.

- Grund: Unterstützt die frühe Zellteilung, Wurzelbildung und Entwicklung der Keimblätter. 


Tipp: 


- Verwende ein mildes Nährstoffgemisch. Überdüngung kann empfindliche Keimlinge schädigen. 



Vegetative Phase  


- Empfohlene Zinkkonzentration: 0,1 – 0,3 ppm.

- Grund: Fördert schnelles Wachstum, Chlorophyllproduktion und gesunde Blattbildung. 


Tipp:


- Halte den pH-Wert stabil, um eine optimale Zinkaufnahme zu gewährleisten 



Blütephase  


- Empfohlene Zinkkonzentration: 0,3 – 0,5 ppm.

- Grund: Unterstützt die Bildung von Blütenstrukturen und sorgt für eine gesunde Entwicklung der Blüten. Ein Mangel kann die Blütenbildung hemmen und den Ertrag verringern. 


Tipp:


- Überprüfe regelmäßig die Nährstofflösung auf Ausgewogenheit. Ein Zinküberschuss kann toxisch wirken und die Aufnahme anderer Nährstoffe (z. B. Eisen) blockieren. 



Flush-Phase  


- Empfohlene Zinkkonzentration: 0 ppm (praktisch kein Zinkzusatz).

- Grund: In der Flush-Phase (1–2 Wochen vor der Ernte) wird die Pflanze von überschüssigen Nährstoffen befreit, um einen sauberen Geschmack des Endprodukts zu gewährleisten. Die Pflanze greift in dieser Phase auf ihre Nährstoffreserven zurück, einschließlich Zink. 


Tipp: 


- Spüle die Wurzeln mit klarem, pH-korrigiertem Wasser. Verwende eventuell eine schwache organische Spüllösung, um Salzablagerungen zu entfernen. 



Zusätzliche Tipps für optimalen Zinkhaushalt:  


- pH-Kontrolle: Der pH-Wert hat einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Zink: Zu niedriger pH-Wert: Kann zu toxischen Zinkspiegeln führen. Zu hoher pH-Wert: Kann Zink unlöslich machen und einen Mangel verursachen.

- Ausgewogene Nährstoffversorgung: Verwende hochwertige Cannabis-spezifische Düngemittel mit chelatiertem Zink (z. B. EDTA-Zink), das leichter aufgenommen wird.

- Blattdüngung bei Mangel: Bei akutem Zinkmangel kannst du eine Lösung mit 0,1 – 0,2 % Zinksulfat direkt auf die Blätter sprühen.

- Vermeidung von Überdüngung: Zink in hohen Konzentrationen ist giftig und kann die Aufnahme von Eisen und Kupfer blockieren.

- Regelmäßige Spülung in Hydroponik: Ersetze die Nährstofflösung regelmäßig, um eine Anreicherung von Mikronährstoffen zu vermeiden.

- Organische Zusätze: Produkte wie Komposttee oder Algenextrakte können eine natürliche Quelle für Zink sein. 



Zusammenfassung der Zink-ppm-Werte im Lebenszyklus 


Phase                                Zinkbedarf (ppm)            Wichtigkeit


Keimlingsphase               0,05 – 0,1                              Zellteilung, Wurzelbildung

Vegetative Phase             0,1 – 0,3                            Blattentwicklung, Chlorophyllbildung Blütephase                         0,3 – 0,5                                 Blütenbildung, Enzymaktivität

Flush-Phase                       0                                             Reinigung der Pflanze 




Phasen eines Zinkmangels bei Cannabispflanzen:

Symptome und Auswirkungen  


Ein Zinkmangel kann das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen und zu erheblichen Qualitätsverlusten führen.  



Frühe Phase des Zinkmangels 


Symptome:


- Blassgrüne Blätter: Die jüngeren Blätter zeigen eine leichte Gelbfärbung (Chlorose) zwischen den Blattadern.

- Gestauchter Wuchs: Verkürzte Internodien und klein bleibende Blätter.

- Veränderungen in der Blattform: Blätter können schmaler oder deformiert erscheinen.  


Auswirkungen:


- Wachstumsverlangsamung: Die Pflanze zeigt ein reduziertes Wachstum, da Zink für die Bildung von Enzymen und Hormonen benötigt wird.

- Gestörte Photosynthese: Durch Chlorose wird die Effizienz der Lichtaufnahme reduziert. 



Fortschreitende Phase des Zinkmangels 


Symptome:


- Starke Chlorose: Die Vergilbung der Blätter schreitet fort, und ältere Blätter können ebenfalls betroffen sein.

- Nekrotische Flecken: Es treten braune, tote Flecken auf, insbesondere an den Blatträndern.

- Verkrüppelung der Blätter: Neue Blätter wachsen klein und zeigen verzerrte Formen. 


Auswirkungen:


- Blütenbildung eingeschränkt: Die Pflanze hat Schwierigkeiten, Blüten oder Knospen in ausreichender Qualität und Menge zu entwickeln.

- Gesundheitsprobleme: Die Pflanze wird anfälliger für Krankheiten und Stressfaktoren. 



Späte Phase des Zinkmangels 


Symptome:


- Absterben von Pflanzenteilen: Junge Blätter und Triebe sterben ab.

- Kompletter Wachstumsstillstand: Die Pflanze wächst nicht mehr weiter.

- Blattverlust: Starker Laubabwurf und verkümmerte Blütenansätze. 


Auswirkungen:


- Erhebliche Ertragsverluste: Die Pflanze ist nicht mehr in der Lage, einen nutzbaren Ertrag zu liefern.

- Langfristige Schäden: Selbst, wenn der Mangel behoben wird, können einige Schäden irreparabel sein. 




Phasen eines Zink Überschusses bei Cannabispflanzen:

Symptome und Auswirkungen 


Ein Überschuss an Zink (Zn) ist bei Cannabispflanzen zwar seltener als ein Zinkmangel, kann jedoch schwerwiegende Probleme verursachen. Zinküberschuss führt zu einer toxischen Umgebung für die Pflanzen, stört die Nährstoffaufnahme und beeinträchtigt das Wachstum. 



Frühe Phase des Zinküberschusses  


Symptome:


- Verfärbung der Blätter: Dunkelgrüne bis leicht metallisch schimmernde Blätter.

- Gestörte Eisenaufnahme: Gelbfärbung zwischen den Blattadern (intervenale Chlorose), ähnlich einem Eisenmangel.

- Langsames Wachstum: Die Pflanze zeigt ein verzögertes Wachstum, insbesondere in den jungen Trieben. 


Auswirkungen:


- Beginnende Nährstoffblockaden: Ein Überschuss an Zink kann die Aufnahme von Eisen (Fe), Mangan (Mn) und Phosphor (P) behindern.

- Wurzelschäden: Erste Anzeichen von Stress in den Wurzeln, die die Nährstoffaufnahme weiter beeinträchtigen. 



Fortgeschrittene Phase des Zinküberschusses 


Symptome:


- Ausgeprägte Chlorose: Gelbfärbung breitet sich aus, vor allem bei jungen Blättern.

- Nekrosen: Braune oder schwarze Flecken entwickeln sich auf Blättern und Stängeln.

- Blattdeformationen: Neue Blätter wachsen verzerrt, klein und teilweise verdreht. 


Auswirkungen:


- Nährstoffmangel-Syndrom: Der Mangel an Eisen, Mangan und Phosphor wird sichtbar, da diese Elemente durch Zinküberschuss blockiert werden.

- Schwächung des Wurzelsystems: Die Wurzeln können geschädigt oder teilweise abgestorben sein, was die Nährstoff- und Wasseraufnahme wesentlich reduziert.

- Wachstumsstörungen: Das gesamte Pflanzenwachstum verlangsamt sich, und die Blütenbildung wird reduziert. 



Späte Phase des Zinküberschusses  


Symptome:


- Absterben von Pflanzenteilen: Blätter und Triebe sterben großflächig ab.

- Totale Wachstumsblockade: Die Pflanze zeigt keinen sichtbaren Fortschritt mehr, neue Triebe oder Blütenbildung bleiben aus.

- Starker Laubverlust: Blätter fallen ab, und die Pflanze wirkt geschwächt und verkümmert. 


Auswirkungen:


- Irreversible Schäden: In dieser Phase sind Schäden an der Pflanze nicht mehr vollständig rückgängig zu machen.

- Ertragsverlust: Die Qualität und Menge der Blüten werden erheblich beeinträchtigt.

- Pflanzensterben: Ohne rechtzeitige Gegenmaßnahmen stirbt die Pflanze. 


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