Mikro - Nährstoffe: Molybdän (Mo)
- Alex Seidel
- 24. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. März
Molybdän (Mo) ist ein essenzielles Spurenelement, das für Cannabispflanzen in sehr kleinen Mengen benötigt wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Stickstoffstoffwechsels und anderer physiologischer Prozesse.
Genaue Funktion bei Molybdän bei Cannabispflanzen:
Stickstoffstoffwechsel
Aktiviert Enzyme wie Nitratreduktase und Nitritreduktase, die Nitrat in Nitrit und weiter in Ammonium umwandeln.
Ermöglicht die Bildung von Aminosäuren und Proteinen.
Schwefelstoffwechsel
Unterstützt das Enzym Sulfidoxidase, das Sulfit in Sulfat umwandelt.
Wichtig für die Produktion schwefelhaltiger Aminosäuren wie Methionin.
Wachstum und Blüte
Sichert eine effiziente Stickstoffverwertung.
Fördert gesundes Pflanzenwachstum und ertragreiche Blüten.
Enzymatische Prozesse
Bestandteil wichtiger Cofaktoren, die am Stoffwechsel beteiligt sind.
Molybdänbedarf von Cannabispflanzen
Während des Lebenszyklus:
Molybdän (Mo) ist ein essenzielles Spurenelement, das zwar in sehr kleinen Mengen benötigt wird, aber eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel von Cannabispflanzen spielt. Es ist besonders wichtig für die Stickstoffverwertung und das Wachstum.
Keimlingsphase
Empfohlene ppm-Werte: 0,01 – 0,05 ppm
Bedeutung: Erste Enzyme für die Stickstoffaufnahme werden aktiviert, damit junge Pflanzen effizient Nitrat nutzen können.
Tipps:
- Sauberes Wasser mit geringer Mikronährstoffmenge reicht aus.
- Vorgedüngete Erde oder Keimmedien benötigen keinen zusätzlichen Molybdänzusatz.
- Optimaler pH-Wert: 5,5 – 6,5.
Vegetative Phase
Empfohlene ppm-Werte: 0,05 – 0,1 ppm
Bedeutung: Unterstützt die Umwandlung von Nitrat in nutzbares Ammonium.
Tipps:
- Verwende Dünger mit Molybdän.
- Halte den pH-Wert stabil.
- Kontrolliere EC- und ppm-Werte regelmäßig.
Blütephase
Empfohlene ppm-Werte: 0,1 – 0,2 ppm
Bedeutung: Wichtig für Proteinsynthese, Blütenbildung und Cannabinoidproduktion.
Tipps:
- Blütedünger mit Molybdän verwenden.
- Regelmäßig den pH-Wert überprüfen.
- Mangel kann Blütenbildung beeinträchtigen (gelbe, deformierte Blätter).
Spülphase
Empfohlene ppm-Werte: 0 ppm
Bedeutung: Entfernt überschüssige Nährstoffe für besseren Geschmack und Qualität der Blüten.
Tipps:
- Spüle mit reinem, pH-reguliertem Wasser (pH ca. 6,0).
Zusammenfassung in PPM für Molybdän
Indem du den Molybdänbedarf je nach Lebensphase gezielt anpasst, optimierst du die Stickstoffverwertung, förderst die Enzymaktivität und unterstützt eine gesunde Pflanzenentwicklung für eine ertragreiche und hochwertige Ernte.
Lebensphase | Molybdän-Bedarf | Empfohlene PPM |
Keimlingsphase | Sehr gering | 0,01 - 0,05 |
Vegetative Phase | Gering bis Mittel | 0,05 - 0,1 |
Frühe Blütephase | Mittel bis Hoch | 0,1 - 0,2 |
Späte Blütephase | Mittel | 0,05 - 0,1 |
Flush-Phase | Sehr niedrig bis null | 0 |
Molybdänmangel:
Symptome und Auswirkungen
Ein Molybdänmangel bei Cannabispflanzen tritt selten auf, kann jedoch schwerwiegende Folgen für das Wachstum und die Erträge haben. Molybdän ist ein essenzielles Mikronährstoff, der eine wichtige Rolle bei der Stickstoffverwertung spielt.
Frühphase
Symptome:
Gelbfärbung der unteren Blätter
Chlorose zwischen den Blattadern
Leicht verlangsamtes Wachstum
Auswirkungen:
Pflanze kann Stickstoff nicht effizient nutzen.
Angehäuftes Nitrat beeinträchtigt Vitalität.
Mittlere Phase
Symptome:
Chlorose breitet sich aus
Blattränder kräuseln sich
Wachstum nimmt sichtbar ab
Auswirkungen:
Stickstoffmangel verstärkt sich
Pflanze wird stressanfälliger
Spätphase
Symptome:
Nekrosen an Blattspitzen und -rändern
Blätter deformieren sich (Löffelform)
Blütenbildung stoppt
Auswirkungen:
Starke Ertragseinbußen
Pflanze erholt sich kaum noch
Molybdänüberschuss:
Symptome und Auswirkungen
Frühphase
Symptome:
Dunkelgrüne bis bläuliche Blätter
Keine direkten Wachstumsstörungen
Auswirkungen:
Blockiert Aufnahme anderer Mikronährstoffe (z. B. Eisen, Kupfer)
Mittlere Phase
Symptome:
Gelbfärbung der Blätter (kann mit Chlorose verwechselt werden)
Kupfer- und Eisenmangel treten sichtbar auf
Blätter wirken verbrannt
Auswirkungen:
Pflanzenwachstum verlangsamt sich
Sekundärmängel verschärfen die Symptome
Spätphase
Symptome:
Nekrosen an Blattspitzen und -rändern
Blätter sterben ab
Blütenbildung reduziert oder gestoppt
Auswirkungen:
Starker Ertragsverlust
Stoffwechsel der Pflanze ist massiv gestört
Fazit Molybdän ist ein essentieller Mikronährstoff für Cannabispflanzen, der in geringen Mengen benötigt wird, aber eine bedeutende Rolle im Stickstoff- und Schwefelstoffwechsel sowie bei der enzymatischen Aktivität spielt. Es aktiviert Enzyme, die für die Umwandlung von Nitrat in Ammonium und die Synthese von Proteinen und Aminosäuren wichtig sind, und trägt somit direkt zu gesundem Wachstum, Blütenbildung und Cannabinoidproduktion bei. Ein Mangel an Molybdän kann zu Wachstumsstörungen, Blätterverfärbung und Ertragsverlusten führen, während ein Überschuss die Aufnahme anderer Mikronährstoffe blockieren und den Stoffwechsel der Pflanze negativ beeinflussen kann.
Die richtige Dosierung von Molybdän im Verlauf des Pflanzenzyklus, von der Keimlingsphase bis zur Blüte, ist entscheidend, um eine optimale Stickstoffnutzung und eine starke Ernte zu gewährleisten. Während der Keimlings- und vegetativen Phase sind niedrige Mengen ausreichend, wobei in der Blütephase der Bedarf etwas ansteigt. Ein Überschuss kann jedoch ebenso schädlich sein wie ein Mangel. Durch regelmäßige Überwachung von pH-Wert, EC- und ppm-Werten lässt sich der Molybdänbedarf gezielt anpassen, was zu einer gesunden Pflanzenentwicklung und einer qualitativ hochwertigen Ernte führt.
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