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Makro - Nährstoffe: Schwefel (S)

Kenneth Büchner

Schwefel (S) ist ein essenzieller sekundärer Makronährstoff für Cannabispflanzen. Obwohl er in geringeren Mengen benötigt wird als Stickstoff, Phosphor oder Kalium, spielt Schwefel eine entscheidende Rolle in zahlreichen physiologischen und biochemischen Prozessen.  



Genaue Funktion von Schwefel bei Cannabispflanzen näher erklärt: 



1. Proteinbildung


Schwefel ist ein wichtiger Bestandteil von Aminosäuren wie Methionin, Cystein und Cystin. Diese Aminosäuren sind essenziell für die Synthese von Proteinen, die die Basis für Zellstrukturen, Enzyme und Hormone bilden. 



2. Enzymaktivität


Viele pflanzliche Enzyme enthalten Schwefel und benötigen ihn, um richtig zu funktionieren. Schwefel ist Bestandteil von Coenzymen wie Coenzym A, das am Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Fetten beteiligt ist. 



3. Chlorophyllbildung


Schwefel spielt eine unterstützende Rolle bei der Chlorophyllsynthese, da er indirekt an der Stickstoffaufnahme beteiligt ist. Ohne ausreichenden Schwefel ist die Produktion von Chlorophyll gehemmt, was das Pflanzenwachstum und die Photosynthese beeinträchtigt. 



4. Verbesserung der Abwehrkräfte


Schwefel ist an der Synthese von sekundären Pflanzenstoffen beteiligt, die die Pflanze vor Krankheiten und Schädlingen schützen. Schwefelhaltige Verbindungen wie Glucosinolate (besonders in Kreuzblütlern) wirken als natürliche Abwehrstoffe. 



5. Aromastoffe und Terpenproduktion


Schwefel beeinflusst die Bildung von Terpenen und anderen sekundären Metaboliten in Cannabispflanzen. Diese Verbindungen tragen zum Aroma, Geschmack und den medizinischen Eigenschaften der Pflanze bei. 



6. Verbesserung der Nährstoffaufnahme


Schwefel hilft bei der Mobilisierung und Aufnahme anderer Nährstoffe, insbesondere von Stickstoff und Phosphor.  




Schwefelbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:

Eine verständliche Erklärung 


Schwefel (S) ist ein essentieller Nährstoff für Cannabispflanzen, der eine wichtige Rolle bei der Bildung von Aminosäuren, Proteinen, Enzymen und bestimmten ätherischen Ölen spielt.  



Keimlingsphase 


- Empfohlene Schwefelwerte: 20 – 30 ppm

- Grund: Schwefel ist in dieser Phase weniger entscheidend, da der Keimling hauptsächlich Nährstoffe aus dem Samen selbst nutzt. Ein geringes Schwefelniveau reicht aus, um die Grundentwicklung von Aminosäuren zu unterstützen. 


Tipp:


- Verwenden Sie ein mildes Nährstoffsubstrat, das Schwefel in Sulfat-Form (z. B. Magnesiumsulfat oder Calciumsulfat) enthält. 



Vegetative Phase 


- Empfohlene Schwefelwerte: 40 – 70 ppm

- Grund: Während des schnellen Wachstums benötigen Pflanzen Schwefel für die Bildung von Chlorophyll und Proteinen, um die Zellteilung und Blattbildung zu unterstützen. 


Tipp:


- Kontrolliere den Schwefelgehalt im Verhältnis zu Stickstoff (N), da beide synergistisch wirken. Wenn du Cal-Mag-Produkte verwendest, überprüfe, ob sie auch Schwefel enthalten. Andernfalls kannst du Magnesiumsulfat (Bittersalz) hinzufügen. 



Blüte


Blütephase (früh) 


- Empfohlene Schwefelwerte: 50 – 80 ppm

- Grund: Schwefel wird für die Bildung von Terpenen, ätherischen Ölen und den allgemeinen Stoffwechsel benötigt. Es fördert den Duft und die Geschmackskomplexität der Blüten. 


Tipp:


- Verwende Nährstoffe mit ausgewogenem Schwefelgehalt, und achte darauf, nicht zu viel Stickstoff hinzuzufügen, da dies das Blühen hemmen kann.  



Blütephase (spät) 


- Empfohlene Schwefelwerte: 40 – 60 ppm

- Grund: Während die Pflanze die Blütenentwicklung abschließt, sinkt der Schwefelbedarf leicht, bleibt aber für die endgültige Terpenbildung und die Qualität der Blüten wichtig. 


Tipp:


- Stelle sicher, dass Schwefel als Teil der Nährstofflösung leicht verfügbar ist, z. B. in Form von Kaliumsulfat. Reduziere den Schwefel jedoch schrittweise vor der Spülung. 



Flush-Phase (Spül-Phase) 


- Empfohlene Schwefelwerte: < 10 ppm (praktisch null)

- Grund: In der Flush-Phase soll die Pflanze keine überschüssigen Nährstoffe mehr aufnehmen. Das Ziel ist, überschüssige Salze und Nährstoffe aus dem Medium und den Pflanzengeweben auszuspülen, um einen sauberen Geschmack der Blüten zu gewährleisten. 


Tipp:


- Spüle mit klarem, pH-angepasstem Wasser (pH 6.0 – 6.5). Wenn du destilliertes Wasser verwendest, kannst du einen sehr niedrigen Schwefelwert (z. B. 5 ppm aus Bittersalz) hinzufügen, um ein pH-Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, aber das ist optional. 



Allgemeine Tipps zur Schwefelversorgung: 


- Monitoring: Verwende ein EC/PPM-Messgerät, um den Schwefelgehalt im Nährstoffmix zu überprüfen.

- Mangelerscheinungen: Schwefelmangel zeigt sich durch gelbliche Verfärbungen an jüngeren Blättern und eine verlangsamte Entwicklung.

- Toxizität: Zu viel Schwefel kann den pH-Wert senken und Nährstoffblockaden verursachen. - Nährstoffquellen: Magnesiumsulfat (Bittersalz), Kaliumsulfat und Gips (Calciumsulfat) sind gängige Schwefelquellen. 


Mit diesen Informationen kannst du den Schwefelbedarf deiner Cannabispflanzen in jeder Phase optimal decken.  




Phasen eines Schwefelmangels bei Cannabispflanzen:

Symptome und Auswirkungen 


Schwefel (S) ist ein essenzielles Makronährstoffelement für Cannabispflanzen. Ein Schwefelmangel kann schwerwiegende Folgen für das Wachstum und die Erträge haben. 



Frühe Phase des Schwefelmangels  


Symptome:


- Allgemeine Chlorose: Die Blätter, insbesondere die jüngeren, zeigen eine gleichmäßige Gelbfärbung, die nicht auf die Blattadern beschränkt ist (im Gegensatz zu Eisenmangel).

- Leicht verlangsamtes Wachstum: Die Pflanze zeigt eine moderate Verzögerung im Wachstum, insbesondere in den jüngeren Trieben.

- Blassgrüner Gesamteindruck: Die gesamte Pflanze wirkt weniger vital und weist eine gedämpfte grüne Farbe auf. 


Auswirkungen:


- Beginnende Wachstumshemmung: Die reduzierte Schwefelverfügbarkeit hemmt die Synthese von Proteinen und Enzymen, was sich negativ auf die Wachstumsrate auswirkt.

- Erhöhte Anfälligkeit für Stress: Die Pflanze wird anfälliger für Umweltstress wie Trockenheit oder hohe Temperaturen. 



Fortschreitende Phase des Schwefelmangels 


Symptome:


- Intensivere Chlorose: Die Gelbfärbung verschlimmert sich und breitet sich auf älteren Blättern aus.

- Blattverformungen: Die Blätter können sich leicht kräuseln oder deformiert wirken.

- Verholzung der Stängel: Die Stängel zeigen eine vermehrte Verholzung und wirken spröder. 


Auswirkungen:


- Stärkere Wachstumsverlangsamung: Die Pflanze konzentriert ihre Energie auf das Überleben, was zu deutlich verkürzten Internodien und einem insgesamt verkümmerten Wuchs führt.

- Reduzierte Blütenbildung: Die Pflanze bildet weniger und kleinere Blüten, was die Erträge direkt beeinflusst. 


  

Späte Phase des Schwefelmangels 


Symptome:


- Fortschreitende Blattnekrose: Die Blätter entwickeln braune oder tote Flecken und fallen schließlich ab.

- Kompletter Wachstums-Stop: Die Pflanze wächst nicht mehr, und neue Triebe entwickeln sich nicht. - Blattverlust: Die Pflanze verliert einen Großteil ihrer Blätter, was ihre Überlebensfähigkeit stark einschränkt. 


Auswirkungen:


- Ertragsausfälle: Die Qualität und Menge der Ernte wird reduziert.

- Irreversible Schäden : In diesem Stadion können die Schäden nicht mehr vollständig behoben werden, selbst wenn der Mangel behandelt wird.

- Absterben der Pflanze: Ohne Gegenmaßnahmen stirbt die Pflanze. 




Phasen eines Schwefelüberschusses bei Cannabispflanzen:

Symptome und Auswirkungen  


Ein Schwefelüberschuss bei Cannabispflanzen ist seltener als ein Schwefelmangel, kann jedoch schwerwiegende Folgen für die Pflanzengesundheit haben. Überschüssiger Schwefel beeinträchtigt die Aufnahme anderer Nährstoffe, insbesondere wichtiger Makro- und Mikronährstoffe, und führt zu toxischen Bedingungen im Substrat. 



Frühe Phase des Schwefelüberschusses 


Symptome:


- Dunkelgrüne Blätter: Die Blätter zeigen eine ungewöhnlich dunkle Grünfärbung, oft begleitet von einem matten oder stumpfen Erscheinungsbild.

- Erhöhte Blattsteifheit: Die Blätter fühlen sich hart oder ledrig an und können leicht spröde wirken.

- Verlangsamtes Wachstum: Die Pflanze wächst langsamer, insbesondere in den jungen Trieben. 


Auswirkungen:


- Beginnende Nährstoffblockaden: Schwefelüberschuss kann die Aufnahme von Stickstoff (N), Kalium (K), Magnesium (Mg) und Calcium (Ca) beeinträchtigen.

- Leichte Versalzung des Substrats: Überschüssiger Schwefel erhöht die Salzkonzentration im Boden oder in der Nährlösung, was die Wurzeln belastet. 



Fortschreitende Phase des Schwefelüberschusses  


Symptome:


- Blattverfärbungen: Die Blätter entwickeln gelbliche bis bronzefarbene Töne, oft begleitet von Chlorose an den Rändern.

- Nekrotische Flecken: Braune oder tote Flecken erscheinen auf den Blättern, meist an den Spitzen und Rändern.

- Wurzelprobleme: Die Wurzeln zeigen Anzeichen von Stress, z. B. Verfärbung, Wachstumshemmung oder Absterben.  


Auswirkungen:


- Stärkere Nährstoffmängel: Magnesium- und Kalziummängel treten sichtbar auf, da deren Aufnahme blockiert wird.

- Reduzierte Wasseraufnahme: Die erhöhte Salzkonzentration im Substrat verringert die Wasseraufnahme, was zu Trockenstress führt.

- Gestörte Blütenbildung: Die Entwicklung der Blüten ist beeinträchtigt, was zu kleineren und weniger harzreichen Blüten führt. 



Späte Phase des Schwefelüberschusses 


Symptome:


- Absterben von Blättern: Große Teile der Pflanze verlieren ihre Blätter, insbesondere die unteren Blätter.

- Stark geschädigte Wurzeln: Die Wurzeln sind stark geschädigt, verfärbt und zeigen keine neuen Wachstumsansätze. - Totale Wachstumsblockade: Die Pflanze hört auf zu wachsen, und neue Triebe oder Blüten werden nicht mehr gebildet. 


Auswirkungen:


- Ernteausfall: Die Pflanze ist nicht mehr in der Lage, hochwertige Blüten zu produzieren, und die Ernte wird unbrauchbar.

- Irreparable Schäden: Selbst bei einer Behandlung ist die Pflanze möglicherweise nicht mehr zu retten.

- Absterben der Pflanze: In extremen Fällen führt der Überschuss zum vollständigen Verlust der Pflanze.

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