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Makro - Nährstoffe: Phosphor (P)

Phosphor (chem. Symbol P) ist neben Stickstoff und Kalium ein essenzieller Makronährstoff und spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen biochemischen und physiologischen Prozessen bei Cannabispflanzen. Es ist für grundlegende Lebensvorgänge unverzichtbar und beeinflusst Wachstum, Energiefluss, Zellbildung, Photosynthese, Wurzelentwicklung und Blütenproduktion. Im Folgenden erkläre ich die Funktion von Phosphor näher.  

Genaue Funktionen von Phosphor näher erklärt:

 

  1. Energieproduktion und –transfer

    Phosphor ist ein zentraler Bestandteil von Adenosintriphosphat (ATP), dem Energiespeicher-Molekül der Pflanze. ATP liefert Energie, die für zahlreiche lebenswichtige Prozesse benötigt wird, wie Zellteilung, Nährstofftransport und Stoffwechselreaktionen.


  2. DNA- und RNA-Bildung

    Als Bestandteil von Nukleinsäuren (DNA und RNA) spielt Phosphor eine entscheidende Rolle in der Zellteilung und -vermehrung. Er sorgt dafür, dass die Pflanze genetisches Material korrekt repliziert und neue Zellen bilden kann. Diese Prozesse sind besonders wichtig in Wachstumsphasen, in denen die Pflanze neue Triebe, Blätter und Blüten entwickelt.

     

  3. Förderung des Wurzelwachstums

    Phosphor ist besonders in der frühen Wachstumsphase von Bedeutung, da er die Bildung eines tiefen und verzweigten Wurzelsystems unterstützt. Ein starkes Wurzelsystem macht die Pflanze widerstandsfähiger gegenüber Umweltstress und erhöht die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanze.


  4. Photosynthese und Kohlenhydratstoffwechsel

    Phosphor optimiert die Photosynthese, indem er die Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie unterstützt. Zudem spielt er eine Rolle beim Kohlenhydratstoffwechsel, indem er den Transport von Zucker aus den Blättern zu anderen Pflanzenteilen wie Wurzeln und Blüten erleichtert.


  5. Blütenbildung und Ertragssteigerung

    Während der Blütephase ist Phosphor unverzichtbar, da er die Energie für die Zellteilung und das Wachstum der Blüten bereitstellt. Er sorgt für dichte, harzreiche Blüten mit einem hohen Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen.

     

  6. Stressbewältigung und Krankheitsresistenz

    Phosphor stärkt die Zellstrukturen und hilft der Pflanze, sich an Umweltstress wie Trockenheit, Kälte oder Krankheiten anzupassen. Zudem unterstützt er die Reparatur beschädigter Zellen und sorgt so für eine bessere Regeneration nach Stresssituationen. 



Phosphorbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:

Eine verständliche Erklärung 


Phosphor (P) ist ein essenzieller Makronährstoff, der besonders wichtig für die Energieübertragung, Wurzelbildung und die Blütenentwicklung ist. Der Phosphorbedarf variiert während des Lebenszyklus der Cannabispflanze, da die Anforderungen in den verschiedenen Wachstumsphasen unterschiedlich sind. Hier ist eine klare Erklärung, wie viel Phosphor in den einzelnen Lebensphasen benötigt wird und warum.  



Keimlingsphase  


- Phosphorbedarf: Niedrig

- Grund: In der Keimlingsphase verbraucht die Pflanze hauptsächlich die in den Samen gespeicherten Reserven. Phosphor wird jedoch benötigt, um die ersten Wurzeln zu bilden und Energie für den Zellstoffwechsel bereitzustellen. Empfohlener Phosphorgehalt: Maximal 20 – 50 ppm (Parts per Million).


Tipp:


- Verwende ein leichtes Nährstoffgemisch mit einem NPK-Verhältnis von 2-1-2 oder 1-1-1, um Überdosierungen zu vermeiden. 



Wachstumsphase (Vegetative Phase)


- Phosphorbedarf: Mäßig

- Grund: Phosphor ist in dieser Phase entscheidend für ein starkes Wurzelwachstum und die Energieversorgung der Pflanze. Eine gesunde Wurzelentwicklung ist essenziell, um Nährstoffe effizient aufzunehmen.

- Empfohlener Phosphorgehalt: Frühes Wachstum: 30 – 50 ppm                                                     Spätes Wachstum: 50 – 70 ppm


Tipp:


- Ein NPK-Verhältnis von 3-1-2 oder 4-2-3 ist gut geeignet. Stelle sicher, dass der pH-Wert des Bodens richtig eingestellt ist (Erde: 6,0–6,5; Hydrokultur: 5,5–6,0), da Phosphor bei falschem pH-Wert nicht aufgenommen werden kann.  

Übergangsphase (Vorblüte) 

- Phosphorbedarf: Ansteigend - Grund: Die Pflanze beginnt, Energie in die Vorbereitung der Blütenbildung zu lenken. Phosphor spielt hier eine Schlüsselrolle bei der Energieübertragung (ATP-Synthese) und der Unterstützung der Zellteilung.

- Empfohlener Phosphorgehalt: 70 – 100 ppm


Tipp:


- Nutze ein ausgewogenes NPK-Verhältnis wie 2-1-2 oder ein leicht blütenbetontes Verhältnis wie 1-2-2, um den Phosphorbedarf zu decken. 


Blütephase (Generative Phase)


- Phosphorbedarf: Hoch

- Grund: Während der Blütephase wird Phosphor stark benötigt, um die Bildung von Blüten und die Entwicklung hochwertiger, harzreicher Buds zu unterstützen. Phosphor ist auch wichtig für die Samenentwicklung, falls Bestäubung stattfindet.

- Empfohlener Phosphorgehalt: Frühe Blüte: 100 – 150 ppm                                                    

Späte Blüte: 120 – 180 ppm

Tipp:


- Verwende ein Blütendünger-Präparat mit einem NPK-Verhältnis von 1-2-3, 0-3-3 oder sogar 0-5-4, abhängig von der Phase der Blüte. Reduziere Stickstoff, um die Blütenbildung zu fördern. 


Spülphase (Flush) 

- Phosphorbedarf: Keiner - Grund: In der Spülphase wird kein zusätzlicher Phosphor benötigt, da die Pflanze ihre Reserven abbaut. Dies verbessert den Geschmack und das Aroma der Blüten. - Empfohlener Phosphorgehalt: 0 ppm Tipp:


- Verwende in dieser Phase nur pH-kontrolliertes Wasser (Erde: 6,5; Hydrokultur: 5,8) ohne Nährstoffe  

Zusammenfassung des Phosphorbedarfs 

Phase                                    Phosphorbedarf (ppm)       NPK-Verhältnis (empfohlen)  

Keimling                              20 – 50                                     2-1-2  Wachstum                       30 – 70                                     3-1-2 oder 4-2-3 Übergang                    70 – 100                                   2-1-2 oder 1-1-1 Blüte                                      100 – 180                                     1-2-3, 0-3-3 oder 0-5-4

Spülphase                            0                                                 Keine Düngung

Allgemeine Tipps zur Phosphorversorgung: 

- pH-Wert beachten: Phosphor wird nur in einem bestimmten pH-Bereich aufgenommen (Erde: 6,0–6,5; Hydrokultur: 5,5–6,0). - Überdosierungen vermeiden: Zu viel Phosphor kann die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Zink oder Eisen blockieren. - Regelmäßig testen: Bodentests oder Nährstoffanalysen helfen, den Phosphorgehalt im Substrat zu überwachen. - Langzeitwirkung: Phosphor baut sich langsamer ab, daher vorsichtig dosieren, besonders bei Langzeitdüngern. 

- Durch eine optimale Phosphorversorgung in jeder Phase des Lebenszyklus kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen stark, gesund und ertragreich wachsen. 


Phosphormangel bei Cannabispflanzen: Symptome und Auswirkungen  

Ein Mangel an Phosphor beeinflusst sowohl die vegetative als auch die generative Phase von Cannabispflanzen und tritt häufig bei niedrigen Temperaturen oder ungünstigen Bodenbedingungen auf. 


Phase 1: Frühe Anzeichen 

Symptome:

- Dunkelgrüne Verfärbung der Blätter: Ältere Blätter nehmen oft einen dunkleren Farbton an. - Rötung oder Violettfärbung: Blattadern, Stiele oder Stängel können sich rot oder violett verfärben, insbesondere bei jungen Pflanzen. - Wachstumsverlangsamung: Die Pflanze wächst langsamer, Wurzeln bleiben dünn und verkümmern.   Auswirkungen:

- Beeinträchtigung des vegetativen Wachstums durch unzureichende Energieproduktion (ATP-Mangel). - Reduzierte Wurzelentwicklung führt zu schlechterer Wasser- und Nährstoffaufnahme.  

Phase 2: Fortschreitender Mangel   Symptome:

- Blattnekrosen: Ältere Blätter entwickeln braune oder schwarze, nekrotische Flecken. - Blätter kräuseln sich: Betroffene Blätter werden spröde, trocken und wellen sich.

- Schwache Blütenbildung: In der Blütephase werden nur kleine oder deformierte Blütenansätze gebildet. 

Auswirkungen:

- Erhebliche Beeinträchtigung der Wurzelentwicklung und des Wachstums. - Schwache Blütenbildung reduziert die potenzielle Erntequalität und -menge. - Die Pflanze wird anfälliger für Krankheiten und Umweltstress. 


Phase 3: Schwerwiegender Mangel 

Symptome:

- Blattverlust: Ältere Blätter sterben ab und fallen ab. - Komplett gestopptes Wachstum: Die Pflanze stellt ihre vegetative Entwicklung ein. - Kaum Blütenbildung: Die Blüten bleiben klein, schwach und entwickeln sich nicht weiter. 

Auswirkungen:

- Totale Wachstumshemmung führt zu einem fast vollständigen Ernteausfall. - Die Pflanze wird stark geschwächt und kann sich ohne sofortige Intervention nicht mehr erholen. 

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Phosphorüberschuss bei Cannabispflanzen: Symptome und Auswirkungen  

Ein Phosphorüberschuss kann das Nährstoffgleichgewicht von Cannabispflanzen erheblich stören und sekundäre Probleme wie Mängel anderer Nährstoffe verursachen. Phosphor ist zwar ein essentieller Makronährstoff, aber ein Überangebot führt zu Blockaden wichtiger Spurenelemente und beeinträchtigt das Wachstum. Die Symptome und Auswirkungen eines Phosphorüberschusses treten in unterschiedlichen Phasen auf. 


Phase 1: Frühe Anzeichen eines Phosphorüberschusses   Symptome:

- Dunkelgrüne, glänzende Blätter: Die Pflanze zeigt ein unnatürlich dunkles Blattgrün. - Verzögertes Wurzelwachstum: Die Wurzeln wachsen langsamer oder verkümmern. - Erhöhte Blattdichte: Das Laub erscheint dichter, mit geringem Abstand zwischen den Internodien.   Auswirkungen:

- Hemmung der Aufnahme von sekundären Nährstoffen wie Eisen (Fe) und Zink (Zn). - Erste Anzeichen von Spurenelementmängeln, z. B. Vergilbung bei neuem Wachstum.  

Phase 2: Fortschreitender Phosphorüberschuss 

Symptome:

- Blattchlorose bei jungen Blättern: Neu austreibende Blätter verfärben sich gelb, besonders an den Spitzen. - Nekrotische Flecken: Braune, tote Flecken treten auf älteren Blättern auf, insbesondere in den mittleren Bereichen der Pflanze. - Schwaches Wurzelwerk: Das Wurzelsystem zeigt braune oder abgestorbene Spitzen. 

Auswirkungen:

- Schwerwiegende Hemmung der Aufnahme von Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg). - Reduzierte Zellwandfestigkeit durch Kalziummangel, wodurch die Pflanze anfälliger für Krankheiten wird.

- Wachstumsverlangsamung und schlechtere Wasseraufnahme. 


Phase 3: Schwerwiegender Phosphorüberschuss   Symptome:

- Blattabwurf: Ältere Blätter sterben vollständig ab und fallen ab. - Kompletter Wachstumsstop: Die Pflanze stellt das vegetative Wachstum ein, insbesondere in der Blütephase. - Blütenentwicklung gestört: Blüten sind klein, unterentwickelt und oft von minderer Qualität. 

Auswirkungen:


- Sekundäre Nährstoffmängel: Erhebliche Blockade von Spurenelementen wie Eisen, Mangan und Zink.

- Ertragsverlust: Blüten bleiben klein, harzarm und entwickeln keine vollen Aromen.

- Pflanzensterben: Bei extremem Überschuss stirbt die Pflanze ab.

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