Magnesium (Mg) ist ein essenzieller Nährstoff für Pflanzen, einschließlich Cannabis. Es spielt eine zentrale Rolle in verschiedenen physiologischen und biochemischen Prozessen, die für ein gesundes Wachstum und eine optimale Entwicklung der Pflanze notwendig sind.
Genaue Funktion von Magnesium näher erklärt:
1. Zentraler Bestandteil von Chlorophyll
Magnesium ist das zentrale Atom im Chlorophyll-Molekül, dem Pigment, das für die grüne Farbe der Blätter verantwortlich ist und eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese spielt. Ohne ausreichendes Magnesium können Pflanzen keine effiziente Photosynthese durchführen, was die Energieproduktion für Wachstum und Entwicklung beeinträchtigt.
2. Unterstützung der Photosynthese
Magnesium hilft bei der Übertragung von Lichtenergie in chemische Energie. Es ermöglicht die Bindung und den Transport von Energie, die für die Produktion von Glukose benötigt wird. Dies ist entscheidend für das Wachstum von Cannabis, insbesondere während der vegetativen Phase.
3. Aktivierung von Enzymen
Magnesium ist ein Cofaktor für viele Enzyme, die an Stoffwechselprozessen beteiligt sind, wie: ATP-Synthese: Magnesium stabilisiert ATP (Adenosintriphosphat), die Hauptenergiequelle der Pflanze. Protein- und Nukleinsäuresynthese: Magnesium ist notwendig für den Aufbau von DNA, RNA und Proteinen, was die Zellteilung und das Zellwachstum unterstützt.
4. Verbesserung des Nährstofftransports
Magnesium ist essenziell für den internen Transport von Phosphor, Kalium und anderen Nährstoffen in der Pflanze. Es hilft dabei, Nährstoffe in die Blätter, Blüten und Wurzeln zu transportieren und sorgt so für eine gleichmäßige Verteilung.
5. Regulierung des pH-Werts im Medium
Magnesium beeinflusst den pH-Wert im Boden oder im Substrat. Es trägt dazu bei, den pH-Wert auf einem optimalen Niveau (ca. 6,0–6,5) zu halten, wodurch die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Kalzium erleichtert wird.
6. Stressresistenz
Pflanzen, die ausreichend Magnesium erhalten, sind widerstandsfähiger gegen Stressfaktoren wie Trockenheit, hohe Temperaturen oder Krankheiten. Magnesium stärkt die Zellwände und verbessert die allgemeine Vitalität der Pflanze.
Magnesiumbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:
Eine verständliche Erklärung
Cannabispflanzen benötigen Magnesium (Mg) in jeder Phase ihres Lebenszyklus, weil es ein wichtiger Bestandteil für das Pflanzenwachstum ist. Es hilft bei der Photosynthese und ist wichtig für die Bildung von Chlorophyll. Der Magnesiumbedarf variiert je nach Phase der Pflanze, weil die Anforderungen an Energie und Wachstum unterschiedlich sind.
Keimlingsphase
- Magnesiumbedarf: Niedrig
- Grund: In dieser Phase konzentriert sich die Pflanze auf die Entwicklung der Wurzeln und Keimblätter. Der Keimling greift größtenteils auf die gespeicherten Nährstoffe im Samen zurück.
- Empfohlene PPM-Werte: 10 – 20 ppm
Tipp:
- Halte die Nährstoffkonzentration niedrig, da die empfindlichen Wurzeln leicht durch Überdüngung geschädigt werden können.
- Verwende vorzugsweise weiches Wasser, da hartes Wasser oft bereits Magnesium enthält.
Vegetative Phase (Wachstumsphase)
- Magnesiumbedarf: Mittel bis hoch
- Grund: Die Pflanze wächst schnell und bildet viele Blätter. Magnesium wird für die Bildung von Chlorophyll benötigt, das die Photosynthese antreibt. Es unterstützt auch den Transport anderer Nährstoffe in der Pflanze.
- Empfohlene PPM-Werte: 40 – 70 ppm
Tipp:
- Beobachte die Pflanze genau: Gelbe Blätter mit grünen Blattadern (Chlorose) sind ein Zeichen für Magnesiummangel.
- Halte den pH-Wert des Substrats stabil bei 6.0–7.0 (Erde) oder 5.5–6.5 (Hydroponik), da Magnesium bei zu niedrigem oder zu hohem pH-Wert schlecht aufgenommen wird.
Blütephase
Frühe Blütephase
- Magnesiumbedarf: Hoch - Grund: Während der Blütephase benötigt die Pflanze mehr Energie für die Bildung von Blüten (Buds). Magnesium unterstützt die Zuckerproduktion und den Energiestoffwechsel, die beide für die Blütenbildung wichtig sind.
- Empfohlene PPM-Werte: 70 – 120 ppm
Tipp:
- Integriere Epsom-Salz (Magnesiumsulfat), falls die Pflanze Anzeichen eines Mangels zeigt. Dosierung: 1 Teelöffel auf 4 Liter Wasser.
- Magnesiumbedarf ist in dieser Phase am höchsten; kontrolliere daher regelmäßig die Nährstoffwerte.
Späte Blütephase
- Magnesiumbedarf: Mittel bis niedrig
- Grund: Die Pflanze hat weniger Wachstum und benötigt weniger Chlorophyll. Der Fokus liegt auf der Reifung der Blüten.
- Empfohlene PPM-Werte: 20 – 50 ppm
Tipp:
- Reduziere den Magnesiumgehalt in der Nährlösung schrittweise, um die Pflanze auf die Flush-Phase vorzubereiten.
- Achte weiterhin auf den pH-Wert, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Flush-Phase
- Magnesiumbedarf: Sehr niedrig bis null
- Grund: Während des Flushens wird die Pflanze nur mit klarem Wasser oder einer minimalen Nährstofflösung gespült, um überschüssige Salze und Nährstoffe auszuwaschen. Das verbessert den Geschmack und die Qualität der Blüten.
- Empfohlene PPM-Werte: 0 – 10 ppm
Tipp:
- Spüle mit sauberem, pH-reguliertem Wasser. Der pH-Wert sollte bei 6.0–7.0 (Erde) oder 5.5–6.5 (Hydroponik) liegen.
- Achte darauf, dass die Blätter nicht komplett vergilben – ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze zu stark ausgelaugt ist.
Zusammenfassung der PPM-Werte im Lebenszyklus:
Keimlingsphase: 10 – 20 ppm
Vegetative Phase: 40 – 70 ppm
Blütephase: 70 – 120 ppm
Späte Blütephase: 20 – 50 ppm
Flush-Phase: 0 – 10 ppm
Allgemeine Tipps für die Magnesiumversorgung:
- Mangel erkennen: Gelbe Blätter mit grünen Blattadern (oft bei älteren Blättern).
- Behebung von Mangel: Epsom-Salz (Magnesiumsulfat) hinzufügen, Dosierung: 1 Teelöffel auf 4 Liter Wasser.
- Prävention: Halte den pH-Wert im richtigen Bereich, um eine optimale Aufnahme von Magnesium zu gewährleisten.
- Wasserqualität: Hartes Wasser enthält oft bereits Magnesium. Prüfe den Magnesiumgehalt, bevor du es hinzufügst.
Phasen eines Magnesiummangels bei Cannabispflanzen:
Symptome und Auswirkungen
Frühe Phase (Beginnender Mangel)
Symptome:
- Gelbe Verfärbungen erscheinen zwischen den Blattadern (interveniale Chlorose) bei den älteren Blättern.
- Die Blattadern bleiben grün, da Magnesium in jüngere Pflanzenteile transportiert wird. - Die Pflanze wächst noch normal, aber erste Stressanzeichen werden sichtbar.
Auswirkungen:
- Leichte Beeinträchtigung der Photosynthese und des Stoffwechsels, da Chlorophyll nicht ausreichend gebildet wird.
- Energieproduktion der Pflanze beginnt zu sinken.
Mittlere Phase (Fortgeschrittener Mangel)
Symptome:
- Die gelben Verfärbungen breiten sich auf größere Teile der älteren Blätter aus.
- Blattränder beginnen braun zu werden und entwickeln nekrotische Stellen (abgestorbene Bereiche).
- Das Wachstum verlangsamt sich deutlich. Die Pflanze wirkt allgemein schwach und kann Schwierigkeiten haben, neue Blätter oder Triebe zu bilden.
Auswirkungen:
- Reduzierte Photosyntheseleistung führt zu einer drastischen Verringerung der Energieproduktion.
- Schwächung der Pflanze und erhöhtes Risiko für weitere Mängel oder Krankheiten.
Späte Phase (Schwerer Mangel)
Symptome:
- Ältere Blätter sterben komplett ab und fallen ab.
- Gelbe Verfärbungen und nekrotische Stellen erscheinen auch auf jüngeren Blättern. Blätter sind dünn, spröde und hängen schlaff herab.
- In der Blütephase bleiben die Blüten (Buds) klein, locker und unterentwickelt.
Auswirkungen:
- Schwerwiegende Schäden an der Pflanze: In der Wachstumsphase: Stark eingeschränktes Wachstum und reduzierte Blattmasse.
- In der Blütephase: Mangelhafte Bud-Entwicklung, was die Erntemenge und -qualität drastisch reduziert.
- Die Pflanze wird anfällig für Krankheiten oder Stress durch äußere Faktoren (Temperatur, Licht, etc.).
Phasen eines Magnesium Überschusses bei Cannabispflanzen:
Symptome und Auswirkungen
Ein Magnesiumüberschuss bei Cannabispflanzen tritt selten auf, da die Pflanze überschüssiges Magnesium in der Regel gut toleriert. Allerdings kann ein Überschuss zu einer Blockade anderer Nährstoffe führen und die Pflanzengesundheit beeinträchtigen.
Frühe Phase (Leichter Überschuss)
Symptome:
- Keine sofort sichtbaren Schäden.
- Eventuell leicht dunklere Blattfärbung, da Magnesium die Chlorophyllproduktion anregt. - Erster Hinweis: Andere Nährstoffe (insbesondere Calcium und Kalium) werden schlechter aufgenommen.
Auswirkungen:
- Wachstumsprobleme sind in dieser Phase gering, aber das Ungleichgewicht kann sich später verstärken.
- Die Pflanze beginnt, wichtige sekundäre Nährstoffe wie Kalzium und Kalium nicht mehr effizient zu nutzen.
Mittlere Phase (Moderater Überschuss)
Symptome:
- Die Pflanze zeigt Symptome eines sekundären Nährstoffmangels, obwohl Magnesium in ausreichender Menge vorhanden ist wie z.B Calciummangel: Gelbe oder braune Flecken auf Blättern, spröde Blattspitzen. Kaliummangel: Gelbe oder verbrannte Blattränder (Randnekrose).
- Wachstumsverlangsamung, insbesondere in der Wurzelentwicklung.
- Übermäßige Dunkelgrünfärbung kann sichtbar werden.
Auswirkungen:
- Magnesium blockiert die Aufnahme von Calcium und Kalium, wodurch die Pflanze insgesamt geschwächt wird.
- Das Ungleichgewicht beeinträchtigt die Entwicklung von Blättern und Blüten.
Späte Phase (Schwerer Überschuss)
Symptome:
- Deutliche Anzeichen von Blockaden anderer Nährstoffe: Calciumblockade, Kaliumblockade & Stickstoffblockade
- Stark gehemmtes Wachstum, und in der Blütephase entwickeln sich die Blüten nur langsam oder gar nicht.
- Salzansammlungen können auf der Oberfläche des Substrats sichtbar werden.
Auswirkungen:
- Die Pflanze kann aufgrund des Nährstoffungleichgewichts sterben.
- Die Ernte wird stark beeinträchtigt: kleinere, weniger entwickelte Blüten und geringere Potenz.
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