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Makro - Nährstoffe: Kalium (K)

Kalium (chem. Symbol K) ist ein essentieller Makronährstoff für Pflanzen. Es gehört zu den drei Hauptnährstoffen (Stickstoff, Phosphor und Kalium – NPK), die für das gesunde Wachstum von Pflanzen notwendig sind. Kalium ist in der Natur reichlich vorhanden und spielt eine entscheidende Rolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen in Pflanzen. Kalium hat bei Cannabispflanzen außerdem eine Vielzahl spezifischer Funktionen, die für ihre Gesundheit und ihr Wachstum entscheidend sind.  



Die genauen Funktionen von Kalium näher erklärt:



  1. Regulation des Wasserhaushalts 

    Kalium reguliert den osmotischen Druck in den Pflanzenzellen, wodurch die Wasseraufnahme aus dem Boden und die Wasserverteilung in der Pflanze optimiert werden. Es steuert die Öffnung und Schließung der Stomata (Spaltöffnungen in den Blättern). Diese Regulierung ist essenziell für den Gasaustausch und die Transpiration, was indirekt die Kühlung der Pflanze und die Photosyntheseleistung beeinflusst.



  2. Unterstützung der Photosynthese  

    Kalium verbessert die Effizienz der Photosynthese, indem es die Funktion der Stomata unterstützt. Dies ermöglicht eine optimale Aufnahme von CO₂, das für die Produktion von Glukose in der Pflanze notwendig ist. Es spielt eine Rolle bei der Aktivierung von Enzymen, die an der Synthese von Zucker beteiligt sind, und fördert so die Produktion von Energie für das Wachstum.  


  3. Aktivierung von Enzymen

    Kalium aktiviert über 60 Enzyme, die an essenziellen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Diese Enzyme steuern unter anderem die Kohlenhydrat- und Proteinbiosynthese, die für das Pflanzenwachstum entscheidend sind. Durch diese Enzymaktivierung sorgt Kalium auch für den reibungslosen Ablauf der Proteinsynthese, was die Struktur und Widerstandsfähigkeit der Pflanze stärkt.  


  4. Transport von Nährstoffen und Zucker 

    Kalium erleichtert den Transport von Zucker und Nährstoffen durch das Phloem der Pflanze. Diese werden in den wachsenden Teilen der Pflanze und in den Blüten gespeichert, was deren Entwicklung fördert.

     

  5. Zellstruktur und Widerstandsfähigkeit 

    Kalium verbessert die Zellwandstabilität, indem es die Synthese von Zellwandbestandteilen wie Zellulose unterstützt. Dadurch wird die Pflanze robuster gegenüber mechanischen Belastungen und Pathogenen. Es erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Umweltstress wie Trockenheit, extreme Temperaturen und hohe Lichtintensität.


  6. Optimierung der Energieproduktion 

    Kalium ist ein wesentlicher Bestandteil der ATP-Produktion (Adenosintriphosphat), der Hauptenergiequelle in Pflanzen. Ohne ausreichend Kalium wird die Energieproduktion ineffizient, was das Wachstum und die Entwicklung beeinträchtigt.


  7. Förderung der Blüten- und Harzbildung 

    Während der Blütephase ist der Kaliumbedarf besonders hoch. Kalium fördert die Bildung von größeren, dichteren und harzreichen Blüten.


  8. Neutralisierung von Schadstoffen 

    Kalium hilft, toxische Stoffwechselprodukte in der Pflanze zu neutralisieren, und reduziert den negativen Einfluss von Salzstress. Es verbessert die Toleranz der Pflanze gegenüber ungünstigen Bodenbedingungen.




Kaliumbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:

Eine verständliche Erklärung


Kalium (K) ist ein essenzieller Makronährstoff, der für den Wasserhaushalt, die Zellfunktion und die Bildung von Blüten entscheidend ist. Der Bedarf an Kalium variiert im Lebenszyklus der Cannabispflanze, da jede Phase unterschiedliche Anforderungen stellt. Nachfolgend wird verständlich erklärt, wie viel Kalium in jeder Phase benötigt wird und warum. 



Keimlingsphase   


- Kaliumbedarf: Sehr gering

- Grund: In der Keimlingsphase nutzt die Pflanze vor allem die Nährstoffe, die im Samen gespeichert sind. Kalium wird jedoch in kleinen Mengen benötigt, um den Zellstoffwechsel und die ersten Wachstumsprozesse zu unterstützen.

- Empfohlener Kaliumgehalt: 20 – 50 ppm (Parts per Million).


Tipp:


- Verwende ein mildes Nährstoffgemisch mit einem NPK-Verhältnis von 2-1-2 oder 1-1-1, um eine Überdosierung zu vermeiden. 



Wachstumsphase (Vegetative Phase) 


- Kaliumbedarf: Mäßig ansteigend

- Grund: Während der Wachstumsphase fördert Kalium die Wurzelentwicklung, die Photosynthese und die allgemeine Gesundheit der Pflanze. Es reguliert den Wasserhaushalt und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Stress.

- Empfohlener Kaliumgehalt: Frühes Wachstum: 50 – 100 ppm                                    

Spätes Wachstum: 100 – 150 ppm


Tipp:


- Ein NPK-Verhältnis von 3-1-3 oder 4-2-4 eignet sich gut. Achte darauf, den pH-Wert (Erde: 6,0–6,5; Hydrokultur: 5,5–6,0) im optimalen Bereich zu halten, damit Kalium effizient aufgenommen werden kann.



Übergangsphase (Vorblüte)  


- Kaliumbedarf: Ansteigend

- Grund: Die Pflanze beginnt, Energie in die Vorbereitung der Blütenbildung zu investieren. Kalium unterstützt hier die Nährstoff- und Wasserbewegung innerhalb der Pflanze und hilft bei der Aktivierung von Enzymen, die für die Blütenbildung wichtig sind.

- Empfohlener Kaliumgehalt: 150 – 200 ppm


Tipp:


- Nutze ein ausgewogenes NPK-Verhältnis wie 2-1-2 oder ein leicht blütenorientiertes Verhältnis wie 1-2-3.   



Blütephase (Generative Phase)  


- Kaliumbedarf: Sehr hoch

- Grund: Kalium ist entscheidend für die Bildung von großen, dichten und harzreichen Blüten. Es stärkt die Zellstruktur, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Stress und optimiert die Energieversorgung für die Blütenentwicklung.

- Empfohlener Kaliumgehalt: Frühe Blüte: 200 – 250 ppm

                                            Späte Blüte: 250 – 300 ppm


Tipp:


- Verwende einen Blütendünger mit einem NPK-Verhältnis von 1-2-3, 0-3-4 oder 0-4-5, abhängig vom Kaliumbedarf in der jeweiligen Phase. 



Spülphase (Flush) 


- Kaliumbedarf: Keiner

- Grund: In der Spülphase wird kein zusätzlicher Kaliumdünger gegeben, damit die Pflanze überschüssige Nährstoffe abbaut. Dies verbessert den Geschmack und die Qualität der Blüten.

- Empfohlener Kaliumgehalt: 0 ppm


Tipp:


- Verwende in dieser Phase nur pH-kontrolliertes Wasser (Erde: 6,5; Hydrokultur: 5,8) ohne zusätzliche Nährstoffe.



Zusammenfassung des Kaliumbedarfs 


Phase                                     Kaliumbedarf (ppm)              NPK Verhältnis(empfohlen) 


Keimling                          20 – 50                                        2-1-2

Wachstum                             50 – 150                                      3-1-2 oder 4-2-3

Übergang                              150 – 200                                    2-1-2 oder 1-1-1

Blüte                                        200 – 300                                   1-2-3, 0-3-3 oder 0-4-5

Spülphase                              0                                                Keine Düngung 



Allgemeine Tipps zur Kaliumversorgung:  


- pH-Wert beachten: Kalium wird bei einem falschen pH-Wert schlecht aufgenommen (Erde: 6,0–6,5; Hydrokultur: 5,5–6,0).

- Überdosierung vermeiden: Zu viel Kalium kann die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Magnesium und Calcium blockieren.

- Regelmäßige Tests: Teste den EC- und pH-Wert sowie die Bodenbeschaffenheit, um eine optimale Kaliumversorgung zu gewährleisten.

- Langzeitdünger: Bei der Verwendung von Langzeitdüngern vorsichtig dosieren, da Kalium länger im Substrat verbleiben kann. 

- Durch die richtige Kaliumversorgung in jeder Phase des Lebenszyklus wird sichergestellt, dass deine Cannabispflanzen gesund wachsen, widerstandsfähig sind und eine maximale Ernte liefern.




Kaliummangel bei Cannabispflanzen:

Symptome und Auswirkungen   


Ein Mangel tritt häufig bei unausgewogener Düngung, einem ungeeigneten pH-Wert oder schlechten Bodenbedingungen auf. Die Symptome eines Kaliummangels entwickeln sich in verschiedenen Phasen, wobei die Auswirkungen auf Wachstum, Gesundheit und Ertrag der Pflanze zunehmend gravierender werden.  



Phase 1: Frühe Anzeichen  


Symptome:


- Chlorose (Vergilbung): Ränder älterer Blätter werden gelb, während die Blattmitte grün bleibt.

- Ränder rollen sich nach oben: Betroffene Blätter zeigen oft eingerollte Blattspitzen und -ränder.

- Schwaches Wachstum: Das Wachstum verlangsamt sich, insbesondere bei Trieben und Wurzeln. 


Auswirkungen:


- Die Pflanze wird anfälliger für Stress durch Trockenheit oder Hitze, da Kalium den Wasserhaushalt reguliert.

- Verminderte Fähigkeit, Nährstoffe effizient zu transportieren.  



Phase 2: Fortschreitender Mangel 


Symptome:


- Nekrose an Blatträndern: Gelbe Bereiche an den Blatträndern werden braun und sterben ab.

- Verbrennungseffekt: Ränder älterer Blätter wirken verbrannt, insbesondere bei der oberen Blattspitze.

- Schwache Stängel: Die Pflanze entwickelt dünne, instabile Stängel, die leicht knicken. 


Auswirkungen:


- Reduzierte Photosynthese Leistung durch eingeschränkte Chlorophyllproduktion.

- Schlechtere Wasserregulierung führt zu erhöhter Transpiration und Stressanfälligkeit.

- Verzögerung der Blütenbildung und eine geringere Blütendichte.   



Phase 3: Schwerwiegender Mangel 


Symptome:


- Blattverlust: Ältere Blätter trocknen vollständig aus und fallen ab.

- Komplettes Wachstumsstopp: Die Pflanze stellt ihr Wachstum ein, insbesondere in der Blütephase.

- Schwache Blütenentwicklung: Blüten bleiben klein, entwickeln sich unregelmäßig und fallen teilweise ab. 


Auswirkungen:


- Die Pflanze kann nicht mehr genügend Energie für das Wachstum oder die Blütenbildung aufbringen.

- Deutlich verringerte Erntequalität und -menge, häufig begleitet von einer geringeren Harzproduktion.




Kaliumüberschuss bei Cannabispflanzen:

Symptome und Auswirkungen  


Ein Kaliumüberschuss bei Cannabispflanzen kann die Aufnahme anderer essentieller Nährstoffe behindern und das Pflanzenwachstum erheblich beeinträchtigen. Obwohl Kalium ein Hauptnährstoff für Cannabis ist, besonders in der Blütephase, stört ein Übermaß das Nährstoffgleichgewicht und führt zu sekundären Mängeln. 



Phase 1: Frühe Anzeichen eines Kaliumüberschusses 


Symptome:


- Dunkelgrüne Blätter: Die Blätter wirken dunkler als normal und haben oft einen unnatürlichen Glanz.

- Langsames Wachstum: Das Wachstum verlangsamt sich merklich, ohne dass offensichtliche Mangelerscheinungen auftreten.

- Schwache Internodien Abstände: Der Abstand zwischen den Blattansätzen nimmt ab. 


Auswirkungen:


- Beginnende Hemmung der Aufnahme von Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg).

- Stressanzeichen in den unteren Blättern, wie leichte Blattverformungen oder Fleckenbildung. 



Phase 2: Fortschreitender Kaliumüberschuss 


Symptome:


- Blattchlorose: Gelbfärbung tritt an den Rändern und Spitzen älterer Blätter auf.

- Blattnekrose: Braune, abgestorbene Flecken erscheinen, besonders bei unteren Blättern.

- Kräuselnde Blätter: Die Blätter rollen sich nach oben oder unten.  


Auswirkungen:


- Magnesium- und Kalziummangel: Die Pflanze zeigt Symptome dieser Mängel (z. B. gelbe Streifen entlang der Blattadern durch Magnesiummangel).

- Wurzelschwäche: Reduziertes Wurzelwachstum und verminderte Fähigkeit zur Wasseraufnahme.

- Verzögerte Blüteentwicklung: Die Bildung von Blüten wird beeinträchtigt. 



Phase 3: Schwerwiegender Kaliumüberschuss 


Symptome:


- Komplette Blattnekrose: Ältere Blätter sterben vollständig ab und fallen ab.

- Wachstumsstop: Die Pflanze stellt das vegetative und generative Wachstum ein.

- Schlecht ausgebildete Blüten: In der Blütephase bilden sich kleine, lockere und schwach ausgeprägte Buds. 


Auswirkungen:


- Ertragsverluste: Die Blütenqualität und -quantität wird drastisch reduziert.

- Sekundäre Nährstoffmängel: Schwerwiegende Blockade von Spurenelementen wie Zink (Zn) und Eisen (Fe).

- Pflanzensterben: Bei extremem Kaliumüberschuss ist eine Erholung oft nicht mehr möglich.

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