Calcium (Ca) spielt auch bei Cannabispflanzen eine essenzielle Rolle, da es an vielen physiologischen Prozessen beteiligt ist, die das Wachstum, die Entwicklung und die Gesundheit der Pflanze beeinflussen.
Genaue Funktion von Calcium näher erklärt
1. Zellwandbildung und Stabilität
- Struktur der Zellwände: Calcium ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwand. Es bindet Moleküle die die Zellwand stärken und der Pflanze Stabilität verleihen.
- Widerstandskraft: Starke Zellwände schützen die Pflanze vor mechanischen Schäden, Krankheitserregern und Umweltstress.
2. Zellteilung und –Wachstum
- Bildung neuer Zellen: Calcium ist essenziell für die Zellteilung und das Zellwachstum, besonders in den Wurzelspitzen und jungen Trieben.
- Ausbildung von Meristemen: Die Meristeme (wachstumsaktive Bereiche der Pflanze) benötigen Calcium um sich zu entwickeln.
3. Signalweiterleitung in der Pflanze
- Reaktion auf Stress: Calcium dient als sekundärer Botenstoff in den Zellen. Es hilft der Pflanze auf Umweltstress (z. B. Trockenheit, Hitze, Salzstress) zu reagieren.
- Kommunikation: Calciumionen regulieren intrazelluläre Signale die die Anpassung und Stressantwort der Pflanze steuern.
4. Wasser- und Nährstoffaufnahme
- Regulation des Wasserhaushalts: Calcium stärkt die Zellmembranen und beeinflusst damit die Fähigkeit der Pflanze Wasser und Nährstoffe effizient aufzunehmen.
- Fördert Nährstofftransport: Calcium hilft bei der Aufnahme und Verteilung anderer Nährstoffe wie Kalium und Magnesium innerhalb der Pflanze.
5. Verhinderung von Nährstoffblockaden
- Neutralisierung von toxischen Substanzen: Calcium bindet überschüssige Salze oder toxische Ionen im Boden wodurch die Pflanze Zugang zu wichtigen Nährstoffen erhält.
- Vermeidung von "Lockout": Ein ausreichender Calciumgehalt beugt der Blockierung anderer Nährstoffe vor.
6. Stärkung des Wurzelsystems
- Entwicklung der Wurzeln: Calcium fördert das Wachstum und die Gesundheit der Wurzelspitzen.
- Resistenz gegen Pathogene: Es hilft die Wurzeln gegen Schimmel und andere Krankheitserreger zu schützen.
7. Blüten- und Fruchtbildung
- Während der Blütephase unterstützt Calcium die Bildung gesunder Blüten und verbessert die allgemeine Qualität der Ernte.
Calciumbedarf von Cannabispflanzen im Lebenszyklus:
Eine verständliche Erklärung
Calcium (Ca) ist ein essenzieller Nährstoff für Cannabis und beeinflusst das Zellwachstum, die Stabilität der Pflanze und die Nährstoffaufnahme. Im Folgenden erkläre ich dir die Anforderungen an Calcium, die Gründe für den Bedarf, die empfohlenen Werte in ppm (parts per million) und Tipps für die Pflege in jeder Lebensphase.
Keimlingsphase
- Calciumbedarf: Gering
- Grund: In dieser Phase sind die Pflanzen klein und wachsen langsam. Die Wurzeln bilden sich gerade erst aus, daher wird nur wenig Calcium benötigt.
- Empfohlener Gehalt in PPM: 20 – 50 ppm
Tipp:
- Substrat: Verwende leicht vorgedüngte Erde oder eine schwache Nährlösung.
- pH-Wert: Halte den pH-Wert bei 6,0–6,5 (Erde) oder 5,5–6,0 (Hydroponik), um die Aufnahme zu gewährleisten.
- Vermeide Überdüngung, da junge Wurzeln empfindlich sind.
Wachstums Phase (Vegetative Phase)
- Calciumbedarf: Mittel bis Hoch
- Grund: Die Pflanze wächst schnell und benötigt Calcium für die Bildung von Zellwänden, kräftigen Stängeln und einem gesunden Wurzelsystem.
- Empfohlener Gehalt in PPM: 100 – 150 ppm
Tipp:
- Verhältnis zu Magnesium: Halte ein Ca:Mg-Verhältnis von 3:1, um Nährstoffblockaden zu vermeiden.
- Überprüfe regelmäßig den pH-Wert, um Calcium verfügbar zu halten.
- Achte auf gleichmäßige Bewässerung, um Calcium im Substrat gut zu verteilen.
Übergangsphase (Vorblüte)
- Calciumbedarf: Hoch
- Grund: Die Pflanze bereitet sich auf die Blüte vor und benötigt stabile Zellstrukturen, um die Belastung durch die Entwicklung der Blüten zu tragen.
- Empfohlener Gehalt in PPM: 150 – 200 ppm
Tipp:
- Erhöhe den Calciumgehalt rechtzeitig, um das Zellwachstum und die Stabilität zu fördern.
- Achte darauf, dass Calcium gut mit Kalium und Phosphor kombiniert wird, da diese Nährstoffe für die Blütenentwicklung ebenfalls wichtig sind.
- Beobachte die Pflanze auf frühe Mangelerscheinungen wie Blattverfärbungen oder deformierte Blätter.
Blütephase
Frühe Blüte:
- Calciumbedarf: Hoch
- Grund: Die Pflanze bildet Blütenstände, die stabile Zellwände und eine gute Nährstoffaufnahme erfordern.
- Empfohlener Gehalt in PPM: 150 – 200 ppm
Späte Blüte:
- Calciumbedarf: Mittel bis Gering
- Grund: Das Wachstum von Stängeln und Blättern verlangsamt sich, und die Pflanze konzentriert sich auf die Blütenreifung.
- Empfohlener Gehalt in PPM: 50 – 100 ppm
Tipp:
- Reduziere den Calciumgehalt in der späten Blütephase, da zu viel Calcium die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Phosphor hemmen kann.
- Halte den pH-Wert stabil, um Mangelerscheinungen oder Nährstoffblockaden zu verhindern.
Spülphase (Flush)
- Calciumbedarf: Sehr gering bis keiner
- Grund: Die Pflanze hat ihr strukturelles Wachstum abgeschlossen. Der Fokus liegt nun auf der Reifung der Blüten, und überschüssiges Calcium kann die Qualität der Ernte beeinträchtigen.
- Empfohlener Gehalt in PPM: 0 – 20 ppm
Tipp:
- Spüle das Substrat mit reinem, pH-korrigiertem Wasser, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen.
- Vermeide den Einsatz von Calciumnährstoffen in dieser Phase.
Zusammenfassung der Calciumbedürfnisse in PPM
Lebensphase Calcium-Bedarf PPM-Empfehlung
Keimlingsphase Gering 20 – 50 ppm
Vegetative Phase Mittel bis Hoch 100 – 150 ppm Übergangsphase Hoch 150 – 200 ppm
Frühe Blütephase Hoch 150 – 200 ppm
Späte Blütephase Mittel bis Gering 50 – 100 ppm Spül-/Reifephase Sehr gering 0 – 20 ppm
Indem du den Calciumbedarf je nach Lebensphase anpasst, förderst du das gesunde Wachstum deiner Cannabispflanzen und sicherst eine ertragreiche und hochwertige Ernte.
Phasen eines Calciummangels bei Cannabispflanzen:
Symptome und Auswirkungen
Calciummangel entwickelt sich in verschiedenen Phasen, wobei die Symptome und Auswirkungen mit der Zeit schwerwiegender werden. Ein rechtzeitiges Eingreifen kann verhindern, dass der Mangel die Gesundheit und den Ertrag der Cannabispflanze erheblich beeinträchtigt.
Phase 1: Frühe Anzeichen
Symptome:
- Junge Blätter betroffen: Erste Anzeichen zeigen sich an den jüngsten Blättern und wachsenden Trieben.
- Leichte Chlorose: Gelbliche Verfärbungen entlang der Blattränder und Blattspitzen. - Verlangsamtes Wachstum: Wachsende Triebe erscheinen kleiner und entwickeln sich langsamer.
- Schwache Wurzeln: Das Wurzelwachstum ist reduziert und weniger verzweigt.
Auswirkungen:
- Zellteilung und Zellstreckung werden beeinträchtigt, was die Pflanzenstruktur schwächt.
- Die Pflanze wird anfälliger für Stress und Krankheiten.
Phase 2: Fortschreitender Mangel
Symptome:
- Blattdeformationen: Junge Blätter sind deformiert, gekräuselt oder verkrüppelt. - Nekrotische Flecken: Braune, tote Flecken bilden sich an den Blatträndern und breiten sich nach innen aus.
- Stängelprobleme: Stängel erscheinen dünn, weich und anfällig für Brüche. - Wurzelschäden: Wurzeln beginnen abzusterben, was die Wasser- und Nährstoffaufnahme weiter reduziert.
Auswirkungen:
- Die Pflanze verliert ihre strukturelle Stabilität, wodurch das Risiko mechanischer Schäden steigt.
- Wachstumsprobleme führen zu einer geringeren Entwicklung der Blätter und Triebe. Die Pflanze wird noch anfälliger für Krankheiten und Umweltstress.
Phase 3: Schwerwiegender Mangel
Symptome:
- Blattrückgang: Schwere Nekrosen führen zum Absterben von Blättern, besonders im oberen Bereich der Pflanze.
- Kompletter Wachstumsstopp: Die Pflanze stellt das Wachstum ein.
- Blütenprobleme: Blüten entwickeln sich nicht weiter, sind klein oder deformiert. - Massive Wurzelschäden: Die Wurzeln sind verkümmert oder abgestorben, was die Pflanze kaum noch am Leben hält.
Auswirkungen:
- Die Pflanze verliert die Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Der Ertrag und die Qualität der Blüten werden stark reduziert.
- In extremen Fällen kann die Pflanze absterben.
Calciumüberschuss bei Cannabispflanzen: Symptome und Auswirkungen
Phase 1: Frühe Anzeichen eines Calciumüberschusses
Symptome:
- Blätter zeigen keine direkten Schäden: In der frühen Phase sind äußerliche Anzeichen oft unauffällig.
- Verlangsamte Aufnahme anderer Nährstoffe: Erste Anzeichen von Mängeln bei Magnesium (Mg), Kalium (K) oder Eisen (Fe) aufgrund der Konkurrenz durch überschüssiges Calcium.
- pH-Anstieg: Calcium kann den pH-Wert des Substrats erhöhen, was die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen reduziert.
Auswirkungen:
- Die Pflanze leidet indirekt durch die Blockade anderer Nährstoffe.
- Wachstumsverlangsamung durch Nährstoffungleichgewicht.
Phase 2: Fortschreitender Calciumüberschuss
Symptome:
- Nährstoffmängel werden sichtbar: Symptome eines Magnesiummangels: Gelbe oder hellgrüne Blätter mit grünen Blattadern (interkostale Chlorose).
- Symptome eines Kalium- oder Eisenmangels: Nekrotische Flecken, verbrannte Blattspitzen und schwaches Wurzelwachstum.
- Veränderungen im Wachstum: Wachstumsstopp oder ungleichmäßiges Wachstum. Stängel erscheinen spröde und anfällig für Brüche.
Auswirkungen:
- Die Pflanze hat Schwierigkeiten, wichtige sekundäre und Mikronährstoffe aufzunehmen.
- Ertragsverluste durch gestörtes Wachstum und schlechte Entwicklung von Blüten.
Phase 3: Schwerwiegender Calciumüberschuss
Symptome:
- Schwere Nährstoffblockaden: Ausgeprägter Magnesiummangel: Blätter vergilben stark und sterben ab.
- Schwere Kalium- und Eisenmängel: Nekrosen breiten sich aus, und Blätter rollen sich ein oder trocknen aus. - Wurzelschäden: Wurzeln sind stark geschädigt, was die Wasser- und Nährstoffaufnahme weiter reduziert.
- Blütenprobleme: Unterentwickelte oder deformierte Blüten, die nicht vollständig reifen.
Auswirkungen:
- Die Pflanze kann nicht mehr wachsen oder Blüten bilden.
- Ein schwerer Calciumüberschuss kann irreversible Schäden verursachen und im Extremfall die Pflanze absterben lassen.
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